Wilhelm Müller (III)

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Fotograf und Portraitmaler

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magdeburg – fotografisch tätig von 1881 bis 1914


Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magdeburger Atelier-Standorte waren:


- 1881 bis 1883 Stephansbrücke 36

- 1884 Breite Weg 197

- 1884 bis 1890 Berlinerstr. 9

- 1890 bis 1913 Tischlerbrücke 34 (ab 1,4,1890)

- 1913 bis 1914 Breiter Weg 211


- 1891 bis 1897 Atelier in Calbe/S. , Entengasse Nr. 6


Wilhelm Müller war Portraitmaler und Fotograf. Er ist in Herford Westfalen geboren. Nach dem Gymnasium absolvierte er ein Studium an der Kunstakademie in Berlin. Seit dem 25. Lebensjahr widmete er sich der Fotografie.

Sein erster Atelierstandort als Fotograf in Magdeburg war ab dem 1. Juni1881 die Stephansbrücke 36. Vorgänger an diesem Standort war Julius Kossmehl, der ab 1.4.1881 sein Atelier in die Alte Ulrichstr.3 verlegte.

Müller hat den Standort Stephansbrücke 34 bis 1883 genutzt und ist ab 1884 mit seinem Atelier im Breite Weg 196/197 zu finden. Hier arbeitet Müller wahrscheinlich nur einige Monate und wechselt dann zum Standort Berlinerstr. 9. (Der Standort Breite Weg 196/97 wird jetzt durch das Atelier von Heinrich Claus (W. Höffert) belegt.) Müller bleibt am Standort Berlinerstr. bis 1890.

Ab 1.4.1890 befindet sich sein Atelier am Standort Tischlerbrücke 34.

Müller bietet das breite Leistungsspektrum auf dem Gebiet der Fotografie und der Portraitmalerei in seinem Atelier an. In den regionalen Zeitungen in und um Magdeburg schaltet er regelmäßig Anzeigen, um auf sein Atelier aufmerksam zu machen.

1891, wahrscheinlich im November, eröffnet Müller in der Kreisstadt Calbe /S. in der Entengasse 6 ein Filial-Atelier. Aufnahmen erfolgten sonntags und montags. Die Entwicklung und Bearbeitung der Fotos erfolgte im Hauptgeschäft in Magdeburg in der Tischlerstr. 14. Diese Verfahrensweise wurde so bis 1897 unter Anpassung der Aufnahmezeiten entsprechend des Bedarfs fortgesetzt. 1897 wurde diese Filiale aufgegeben.

Als Nachfolger zog in Calbe/S. der Fotograf Paul Winzer ein.

1895 verweist W. Müller in Anzeigen zum Magdeburger Atelier besonders auf seine auf Bromsilberpapier in Kreidemanier ausgeführten Vergrößerungen, die bis zu zwei Metern Größe mit wahrhaft künstlerischer Wirkung hergestellt wurden.

1895 wurde W. Müller als auswärtiges Mitglied in den Photographischen Verein zu Berlin aufgenommen.[1]

Mit der Gründung der „Vereinigung Selbständiger Photographen in Regierungsbezirk Magdeburg“ 1904 hat Müller hier aktiv mitgewirkt. Er war auch an der Entwicklung des Innungswesens im Regierungsbezirk Magdeburg beteiligt. Als Mitorganisator bei der Schaffung der Zwangsinnung für das Fotografengewerbe im Regierungsbezirk Magdeburg 1912 hat er sich gemeinsam mit Gustav Haertwig und Bruno Michaelis Verdienste erworben. [2] (Siehe auch unter Gustav Haertwig)

1906 beging W. Müller sein 25 jähriges Jubiläum als Fotograf in Magdeburg. Neben seinen anerkannten Leistungen in der Portrait- und Atelierfotografie wurde er geschätzt für seine Architekturaufnahmen und Aufnahmen von gärtnerischen Anlagen, die er im Auftrag des Magistrats und anderer Behörden durchführte. Auf der Handwerksausstellung in Magdeburg wurde M. für hervorragende Leistungen mit der goldenen Medaille ausgezeichnet. In der „Photographischen Chronik“ ist zum Geschäftsjubiläum eine entsprechende Mitteilung veröffentlicht.[3]

Das heißt, eine Vielzahl von entsprechenden Aufnahmen vor und nach 1900, die die Kommune in Auftrag gegeben hat, die keine Kennzeichnung durch einen Fotografen haben, könnten W. Müller zugeordnet werden.

Die Verbindung von Müller und der Stadtverwaltung drückt sich 1906 auch durch das Auftrags-Foto (Gruppenbild mit 70 Personen) zur feierlichen Einführung von Dr. Lenze als Oberburgermeister von Magdeburg aus. Das Gruppen-Bild mit Kennzeichnung und Namensnennung der 70 Personen wurde auch in der Presse abgedruckt.


Müller hat sein Atelier Ende Sept./ Anfang Okt. 1913 von der Tischlerbrücke 34 zum Breiteweg 211 verlegt. Im Breiteweg 211 war zuvor der Fotograf Robert Röhr tätig. Warum Müller sein Atelier verlegte, konnte nicht ergründet werden.

Um 1913 sind in der Presse auch einige Anzeigen zu lesen in denen Wilhelm oder W. Müller sich Willy/ Willi Müller nennt. Der Grund ist unbekannt, es ist aber der gleiche Fotograf.

W. Müller ist im Feb./ März 1914 verstorben

Das Atelier am Standort Breiteweg 211 wurde durch die Hinterbliebenen an den langjährigen Mitarbeiter und Geschäftsführer, den Fotografen und Portraitmaler Walter Kretschmer übergeben. Walter Kretschmer führte das Unternehmen auf eigene Rechnung und unter eigenem Namen weiter. (Siehe unter Walter Kretschmer)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. s. Photographische Chronik 1895 S. 397 Nr.50 Verlag Wilhelm Knapp in Halle/ a.S.

2. Rep 10A Sig. 231, Stadtarchiv Magdeburg - Statut der Zwangsinnung für das Photographengewerbe...

3. Mitteilung in der Zeitschrift „Photographische Chronik“ Nr. 46 vom 3.6.1906 S. 290/91 zu Wilhelm Müller


Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Text


Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne CdV- / Kabinettfotos, R. Dressler


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg