Samson & Co. Magdeburg

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Fotografisches Unternehmen

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magdeburg – fotografisch tätig von 1902 bis 1925


Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magdeburger Atelier-Standort war:


- 1902 bis 1925 Breiteweg 168


Das fotografische Unternehmen Samson & Co. hat in Magdeburg am Standort Breiteweg 168 den Atelierstandort von Wilhelm Sippel, der einen anderen Standort bezog, übernommen und Anfang März 1902, wahrscheinlich am 8 März, neu eröffnet.

Zum Zeitpunkt der Magdeburger Ateliereröffnung gab es lt. einer Anzeige damit 8 Atelierstandort von Samson. (Cöln, Dortmund, Frankfurt, Barmen, Duisburg, Hannover und Magdeburg)

Drei Monate später waren es schon zehn Ateliers. (Hinzugekommen sind Düsseldorf und Stuttgart)

Die ersten drei Anzeigen von Samson in Magdeburg verdeutlichen die Verschärfung der Wettbewerbssituation durch die Preisgestaltung und die Gratis-Leistungen.

Die weitere Entwicklung des Unternehmens zeigt, das Unternehmen Samson & Co. gehörte mit zu den großen Atelierketten-Unternehmen in Deutschland. Um 1901 gegründet durch den Kaufmann Moritz Samson und weitere Geschäftsleute, die zum Ziel hatten, ein profitables fotografisches Unternehmen aufzubauen.

Vereinfacht dargestellt operierte das Unternehmen Samson so:

„ In sorgfältig ausgesuchten Städten gründete die Firma unter der Bezeichnung Samson & Co. selbständige Geschäfte, in denen der meist ortsansässige Kompagnon, ein kaufmännisch oder besser noch ein photographisch vorgebildeter Mitinhaber war, der als Geschäftsführer fungierte und in Relation zu seiner Kapitaleinlage am Gewinn beteiligt war. Nach einer gewissen Zeit konnten die Kompagnons das Geschäft samt Firmenbezeichnung übernehmen oder eine Mehrheitsbeteiligung daran von Samson erwerben. Auch als selbständig geführte Unternehmen blieben sie jedoch aus ökonomischen Gründen weiter mit der Zentrale verbunden, denn deren zentraler Wareneinkauf ermöglichte ja weiterhin knappe Kalkulationen.“[1]

Wo die Zentrale des Unternehmens war, ist nicht eindeutig bekannt bzw. hat eventuell auch mehrfach gewechselt.

In Magdeburg waren Inhaber / Geschäftsführer

1902/1903 Kaufmann Moritz Samson u. Handelsfrau Lina Levin in Köln, Inhaber
1904 Kaufmann A. Wolf, Köln, Inhaber
1905 bis Feb.1909 Fräulein Elise Devries, Inhaberin
März 1909 bis 1911 Bernh. Behr, Mainz u. Moses.Baruch.Behr Breslau , Inhaber
1912 bis 1913 Bernh. Behr, Mainz und Rosa Schmul geb. Behr, Inhaber
1914 bis 1919 Rosa Schmul geb. Behr Inhaberin / Geschäftsführerin
1920 In Liquidation
1921 bis 1925 Rosa Schmul geb. Behr (wahrscheinlich auch Inhaberin)


Wer in Magdeburg für Samson und Co. in den Jahren als Fotograf arbeitete oder wie das Atelier personell besetzt war, ist nicht bekannt.

Das fotografische Unternehmen Samson & CO. verfolgte eine ganz offensive und dauerhafte Werbestrategie in den örtlichen Zeitungen. Die Anzeigen von 1903 zeigen, dass die Preise reduziert wurden, um die Marktposition des Ateliers zu verbessern. In Anzeigen von 1904 wird darauf verwiesen, dass Samson & Co. bereits 35 Ateliers betreibt. Elise Devries hat zum März 1909 wegen Verheiratung das Magdeburger Atelier an Bernh. u. M.B. Behr abgegeben. Die neuen Inhaber schalteten im März 1909 dazu eine entsprechende Anzeige. 1920 ist im AB im Teil Handelsregister zum Unternehmen eingetragen, dass sich dieses in Liquidation befindet. Ein Liquidator wurde eingesetzt. Ob sich die Liquidation auf das Unternehmen insgesamt bezieht oder nur auf den Standort Magdeburg, konnte nicht geklärt werden. Auf jeden Fall wurde der Standort in Magdeburg durch die bisherige Inhaberin Rosa Schmul geb. Behr weitergeführt.

Im Rahmen der Recherchen konnten insgesamt über 40 Atelier-Filialen von Samson & Co. festgestellt werden Nachweisbare Ateliers von Samson & Co. waren in:

Barmen Halle a.S Solingen
Berlin Hamburg Stargad
Bern Hannover Stettin
Bielefeld Hildesheim Stuttgart
Bochum Karlsruhe Wiesbaden
Bremen Köln Würzburg
Breslau Krefeld Zürich
Brüssel Lübeck Zwickau
Chemnitz Magdeburg
Coblenz Mönchen-Gladbach
Duisburg Mühlhausen i.E.
Elberfeld München
Frankfurt a. M. Nürnberg
Freiburg i. B. Offenbach
Görlitz Remscheid

(Mancher Orts auch 2 Atelier / weitere Standorte sind möglich.)


Soweit das aus heutiger Sicht beurteilt werden kann, gab es wohl keine sehr große regionale Anbindung oder ein entsprechendes Zusammenwirken mit anderen photographischen Unternehmungen. In der Vereinigung Selbständiger Photographen im Reg. Bezirk Magdeburg spielte das Unternehmen keine Rolle und im Zuge der Bildung der Zwangsinnung im Photographenhandwerk sprach sich Samson dagegen aus. Soweit wie aus den Archivalien erkennbar ist gab es in Magdeburg auch keinen Verantwortungsträger aus der Region.

Einige der Fotografen aus Magdeburg denen kein Atelier bisher zugeordnet werden konnte, könnten eventuell bei Samson tätig gewesen sein.

So weit wie aus den Magdeburger Archivalien erkennbar ist, bestätigen sich die Geschäftspraktiken, wie sie im gesamten Unternehmen praktiziert werden, auch in Magdeburg. Weitere Hinweise dazu lassen sich im Buch von Ludwig Hoerner „Das Photographische Gewerbe in Deutschland 1839 bis 1914“ S.89/90, dazu finden.[1]



Ansatzpunkte für weitere Recherchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweckmäßig wären weitere Recherchen in Archivalien der Städte mit Atelierstandorten von Samson & Co., um zu einem genaueren Gesamtbild zu kommen. Eventuell ergeben sich daraus auch weitere Einblicke zu den handelden Personen und beschäftigten Fotografen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Ludwig Hoerner „Das Photographische Gewerbe in Deutschland 1839 bis 1914“ S.89; Buch GFW-Verlag Düsseldorf ISBN 3-87258-000-0


Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne CdV- / Kabinettfotos, R. Dressler


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg