Max Pinto

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Fotograf


Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magdeburg – fotografisch tätig ab 1855 bis 1861


Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magdeburger Atelier-Standort:

- 1855 bis 1861 Gr. Junkerstr. 15a


Der Daguerreotypist Graf Max (Maximilian) Pinto hat 1855 sein Atelier eröffnet und bis 1861 am gleichen Standort in Magdeburg betrieben.

Zuvor hatte Pinto bereits ein Atelier ab um 1852 in Breslau. Dieses Atelier lief noch bis um 1859 parallel zu dem in Magdeburg, wurde dann aber verkauft. Wer in Breslau für Pinto in der Zeit von 1855 bis 1859 tätig war, ist nicht bekannt.

Max Pinto war offensichtlich auch ein experimentierfreudiger Vertreter seiner Branche.

Im Polytechnisches Journal 1855“ ist folgendes von ihm zu lesen:

„XXXI. Ueber die Einwirkung des Broms auf Daguerre'sche Platten nach der Exposition; von Graf Max Pinto in Magdeburg. Bereits vor längerer Zeit entdeckte ich folgende höchst interessante und für Daguerreotypisten bemerkenswerthe Thatsache, welche ich in meinem photographischen Atelier mit vielem Glück oft anzuwenden Gelegenheit hatte. Wenn während der Lichteinwirkung in der Camera obscura auf eine fertig präparirte Daguerre'sche Platte eine Störung eintritt (veranlaßt durch irgend ein Versehen des Photographen, oder durch offenbar unruhiges Verhalten des aufzunehmenden Objects etc.), welche das ganze Experiment als mißlungen hinstellt, so ist es möglich auf derselben Platte mit geringem Zeitverlust eine neue Aufnahme vorzunehmen, indem man, ohne die Platte den Quecksilberdämpfen auszusetzen, sie aufs Neue bromirt. Dieses zweite Bromiren muß 1/4 bis 1/3 von der Zeit dauern, welche zur ersten regelmäßigen Bromirung angewandt wurde. Die nunmehr zu erfolgende zweite Exposition dauert nur 3/4 der unter gewöhnlichen Verhältnissen nöthigen Zeit. Wenn ein Photograph unter Umständen arbeitet, die ihm ein günstiges Resultat überhaupt in Aussicht stellen, so mag er versichert seyn, daß bei den angedeuteten Fällen er durch dieses Verfahren ein vollständig gelungenes Bild erzeugen wird. Interessant bei diesem Experiment ist, daß von der ersten Lichteinwirkung, die doch in ganz verschiedenen Graden die Platte traf, keine Spur übrig bleibt, und daß die schnellere Zersetzbarkeit der neuen Schicht augenscheinlich ist.“[1]

Dieses Beispiel zeigt als eines von tausenden wie die Erkenntnisse und das Wissen durch die Fotografen selbst dazu beitrugen, dass Fotografieren immer besser und auch wirtschaftlicher zu gestalten.

Diese Erkenntnisse von Pinto waren zu der Zeit offensichtlich so wesentlich für die Arbeit der Fotografen, dass sie auch als Literaturhinweis in den „Jahresbericht über die Fortschritte und Leistungen auf dem Gebiet der Photographie, mit genauer Nachweisführung der Literatur“ eingegangen sind. - Veröffentlichung von Kreutzer, Karl Joseph – Erster Jahrgang 1855; Verlag L.W.Seidel, Wien Erscheinungsjahr 1858 (Kunst und Museumsbibliothek Köln, Sig.: +AWU 52 1858:02)

Ausgehend von seinen veröffentlichten Experimenten ist anzunehmen, dass Pinto in Magdeburg zumindest zu Beginn auch noch als Daguerretypist arbeitete, aber gleichfalls nach den neueren Methoden fotografierte.

Pinto veröffentlicht mehrfach Anzeigen und gibt gegenüber den Kunden die Garantie auf einwandfreie, hochwertige Arbeit. Jedermann, der mit der Leistung nicht einverstanden ist, kann auch noch bis zu 4 Wochen nach Abnahme und Bezahlung der Fotografie ohne irgendwelche Umstände, eine neue Aufnahme oder die Rückgabe des Betrages verlangen. Dieses öffentliche Versprechen schneidet Pinto die Möglichkeit ab, wie er es selbst bezeichnet, eine mittelmäßige Arbeit abzugeben und prahlerisch Leistungen anzubieten.

Nachfolger am Atelierstandort Gr. Junkerstr. 15a ist der Fotograf Wilhelm Panse.

Graf Max Pinto geht nach seinem Aufenthalt in Magdeburg nach Breslau zurück und ist dort wieder als Fotograf im eigenen Atelier tätig. 1863 ist Pinto auch im Adressbuch der Photographen[2]von 1863 unter Breslau eingetragen

Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fotos die Pinto in Magdeburg gefertigt hat wurden bisher nicht gefunden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Gefunden in Digitalisiertes Polytechnisches Journals ; Fundstelle 1855 Band 136; Nr. XXXI / S. 108 ; Text Bild-Ansicht – Band 136 Bild 126

2. Allgemeines Adress-Handbuch ausübender Photographen von Deutschland, den österr. Kaiserstaaten, der Schweiz und den Hauptstädten der angrenzenden Länder als Brüssel, Kopenhagen, London, Paris, Petersburg, Stockholm etc. etc. Leipzig, Robert Schaefer's Verlag. (Angenommenes Jahr 1863) – Breslau M. Pinto


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg