Leba

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Fotoatelier

Inhaber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Irza Theodora Lejeune, Paris (F), 1816 – Ort und Datum des Todes unbekannt

Jean-Louis Bargignac, Cozès (F), 1816 – Brüssel, 1858

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Pseudonym „Leba“ ist die Zusammenführung der Nachnamen von Irza Theodora Lejeune und Jean-Louis Bargignac, einem Ehepaar französischer Abstammung, das sich 1852 in Brüssel niederließ.

Sie errichteten eines der bedeutendsten Porträtateliers der 1850er Jahre für eine Klientel aus den höchsten Schichten des wohlhabenden Bürgertums.

Wie alle anderen Ateliers dieser Zeit fertigte das Atelier „Leba“ zunächst Porträts in Daguerreotypie an. Die einzigartigen Bilder wurden als kostbare Juwelen präsentiert, mit einer Goldleiste auf dem Passepartout und in einem kunstvoll ausgearbeiteten Rahmen oder Etui. Lejeune und Bargignac signierten ihre Statuen mit „B. Leba, de Paris“ und pries ihre Bilder in der Werbung wegen ihrer beispiellosen „Ähnlichkeit und Haltbarkeit“.

Das Studio erwähnte auch ausdrücklich die Produktion von Kinder- und Obduktionsporträts.

Bald begannen die Lebas auch, Porträts auf Papier anzufertigen. Im Gegensatz zu Daguerreotypien konnten diese Salzabzüge nachträglich aufwändig und manuell bearbeitet werden: Sie wurden retuschiert, teilweise koloriert oder mit Goldinvertierung veredelt, sodass das Ergebnis eine starke malerische Wirkung hatte und eher einer Zeichnung als einer Fotografie ähnelte. Je nach Geschmack konnte sich der Kunde also für die Echtheit der Daguerreotypie oder den grafischen Charakter des Salzdrucks entscheiden.

Im Jahr 1858 fertigte das Atelier Leba 40 Kunstreproduktionen auf der Grundlage der Stiche von Pieter-Paul Rubens an. Die Salzdrucke wurden als Illustrationen in das Werk „La Bible de P-P Rubens“ von Edouard Fetis aufgenommen.

Dieses Kunstalbum mit fotografischen Reproduktionen ist ein frühes Beispiel für ein Genre, das in Europa bald sehr populär werden sollte, könnte aber durchaus eine der letzten Errungenschaften von Bargignac selbst sein, der im Jahre 1858 stirbt.

Seine Witwe und seine Kinder verließen Brüssel 1860 nach Brügge, wo sie unter demselben Namen ein neues Atelier eröffneten (ein Sohn, Emile, war ebenfalls Fotograf). Ihre Produktion bestand hauptsächlich aus Porträts auf Visitenkarten und Kunstreproduktionen." [1]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen, Antwerpen 2005 (DS), ISBN 90-5544-556-8