Hermann Jaenücke

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Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich,Ferdínand, Hermann Jaenücke geb. 1838 in Magdeburg, Neustadt; verst. am 9.5.1906 in Magdeburg [1]

Magdeburg – fotografisch tätig von 1876 bis 1893


Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magdeburger Atelier-Standorte waren:

- 1876 bis 1881 Kaiserstr. 94 (Jaenücke selbst)

- 1881 bis 1882 Kaiserstr. 94 (Jaenücke u. Fotograf W. Zincke)

- 1883 bis 1886 Kaiserstr. 94 (Atelier Jaenücke; aber Fotograf F. Tiedke/ H. Jaenücke selbst offensichtlich in USA in New York )

- 1887 bis 1890 Kaiserstr. 94 (Jaenücke selbst)

- 1891 bis 1893 Bahnhofstr. 51


Hermann Jaenücke war von 1876 bis 1893 als Fotograf tätig.

Um 1877/78 hat er sich den Titel „Hofphotograph“ erworben. Der Titel bezieht sich auf Sr. Majestät d. Königs Oscar II v. Schweden und Norwegen.

1879 wurde Jaenücke auf der Leipziger Kunst–Gewerbe-Ausstellung für seine eingereichten und ausgestellten Fotos prämiert.

Auf späteren CdV Rückseiten, wird durch das Zusammenspiel von königlichen Schwedisch- Norwegischen Wappen und der Auszeichnungsmedaille des Königs von Sachsen von 1879 aus Leipzig mitunter der Eindruck erweckt, dass H. Jaenücke seit 1879 auch Hofphotograph des Königs Albert von Sachsen ist, wofür aber bisher kein Beleg gefunden wurde.

Bei der Betrachtung der Angaben zu seinem Atelier fallen einige Dinge auf, die nicht eindeutig geklärt werden konnten.

Von 1876 bis 1880/81 betreibt Jaenücke sein Atelier in der Kaiserstr. 94 selbst. Ob hier noch weitere Fotografen bei ihm angestellt waren, andere Mitarbeiter wohl ohnehin, ist nicht bekannt.

1881 und 1882 steht in den Adressbüchern weiter H. Jaenücke unter der Rubrik „Photographische Ateliers“, aber unter der gleichen Adresse Kaiserstr. 94 ist ein W. Zincke unter fotografische Ateliers als Fotograf eingetragen. Es ist anzunehmen, dass Jaenücke sein Atelier teilvermietet oder verpachtet hat.(siehe auch unter W. Zinke) Eventuell war der Fotograf W. Zinke schon zuvor bei Jaenücke angestellt, wobei darauf nichts hinweist. Jaenücke beabsichtigte wohl, sich aus dem täglichen Ateliergeschäft mehr oder weniger zurück zu ziehen.

Hermann Jaenücke wurde 1881 auswärtiges Mitglied des Vereins der Berliner Photographen. Eingetragen ist er hier als Jänücke, H. Hof-Photograph, Schönebeck b. Magdeburg.

Entsprechend dieses Eintrages im Vereinsregister muss Jaenücke auch zeitweilig in Schönebeck wohnhaft gewesen sein. Ein Nachweis dafür findet sich hier, mangels Adressbüchern, nicht. Es ist nicht bekannt ob er hier auch fotografisch tätig war.

Jaenecke hat sich offensichtlich in dieser Zeit mehr der Fotografie als Landschaftler in und um Magdeburg und andernorts zugewandt. Ortsansichten, Gebäude und weitere interessante Motive wurden in dieser Zeit verstärkt fotografiert.

So sind z.B. auch Fotos vom Pretziener Wehr entstanden. Vier Fotos davon, auf Karton ca. 43 x 54 cm, befinden sich im Bestand des Architekturmuseums der Technischen Universität Berlin.

Dass das Atelier in der Kaiserstraße 94 in Magdeburg trotzdem in der Hand von Jaenücke geblieben ist, macht ein Eintrag und die Anzeige im Adressbuch 1882 deutlich.

Diese Form und die Ergebnisse der Bewirtschaftung des Ateliers muss wohl nicht ganz zur Zufriedenheit von Jaenücke gelaufen sein.

1883 bis 1886 übernimmt dann der Fotograf F. Tiedke das Atelier von Jaenücke am Standort Kaiserstr. 94. (siehe auch unter F. Tiedke)

In den Adressbüchern unter Foto-Ateliers stehen dann folgende Einträge:

„Jänücke H. ( F. Tiedke ) Kaiserstraße 94“

Wobei in größeren Anzeigen die F. Tiedke im Adressbuch und in den Zeitungen aufgegeben hat von Tiedge als Jänücke Nachfolger zu lesen ist.

Wo Jaenücke sich im Zeitraum 1883 bis 1886 aufhielt, ist nichts nachgewiesen. Auch zu den Gründen für einen Aufenthalt andernorts sind in Magdeburg keine Hinweise vorhanden.

Es gibt aber Cdv- Fotos, die darauf verweisen, dass sich Hermann Jaenücke innerhalb des o.g. Zeitraumes als Fotograf in den USA in „New York Nr. 207 Bowery“ aufgehalten hat und fotografisch tätig war. Einzelheiten sind dazu nicht bekannt.

Auf jeden Fall ist Jaenücke Anfang 1887 wieder zurück in Magdeburg und übernimmt das von ihm gegründete Atelier in der Kaiserstr. 94 ab dem 17.2. 1887 wieder selbst.

Ob die Übernahme des Ateliers mit den zwischenzeitlich hier tätig gewesenen Fotograf F. Tiedke von vornherein so abgestimmt war, ist nicht bekannt, man könnte aber davon ausgehen.

Hermann Jaenücke hat sich 1888 das Recht gesichert, auf dem Magdeburger Pferdemarkt offensichtlich als einziger gewerblicher Fotograf arbeiten zu dürfen. Mit einer Anzeige macht er dieses allen Ausstellern usw. bekannt. Offensichtlich sind solche Ausstellungen und Märkte unter dem Gesichtspunkt der alleinberechtigte Fotograf zu sein, wirtschaftlich interessant.

Jänücke hat 1890/91 den Atelierstandort in der Kaiserstr.94 an den Fotografen Carl Reichel übergeben.

Herm. Jänücke ist in die Bahnhofstr. 51 verzogen und ab 1991 im Adressbuch im Wohnungsanzeiger dort zu finden. Bis 1893 ist er hier noch als Hof-Photograph eingetragen, ab 1894 als Privatmann. J. ist zwar von 1891 bis 1893 nicht mehr unter fotografische Ateliers zu finden, es wird aber davon ausgegangen, dass Herm. Jänücke im Zeitraum 1891 bis 1893 noch fotografisch aktiv war.

Trotz unterschiedlicher Schreibweise -Jaenücke / Jänücke – ist eindeutig, dass es sich um die gleiche Person handelt.

(Weitere personenbezogene Angaben: Der Rentner Friedrich, Ferdinand, Hermann Jaenücke, geb. in Magdeburg Neustadt ist am 9.5.1906, im Alter von 68 Jahren, in Magdeburg Hellestr. 11 verstorben. Die Ehefrau von Jaenücke war Marta geb. Kuhlmann. Die Eltern von F.F.H. Jaenücke waren Heinrich Jaenücke, Friedhofsaufseher und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Kempfe, beide in Magdeburg Neustadt verstorben.)[2]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Photographische Chronik Nr.42 v. 20.5.1906, S. 266

2. Auszug aus Sterberegister / Hauptregister Nr. 295 Magdeburg 10.5.1906



Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne CdV- / Kabinettfotos, R. Dressler


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg