Friedrich Wilhelm Reichenbach

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Friedrich Wilhelm Reichenbach

Fotograf u. Portraitmaler

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leipzig – fotografisch tätig von 1845 bis 1857


Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leipzig Atelier-Standorte waren:

- 1845 bis 1854 Johannisgasse 6

- 1854 bis 1857 Querstr. 20



Friedrich Wilhelm Reichenbach (offensichtlich in Leipzig geboren; Ausbildung zum Maler bei Vogel in Dresden und bei Daffinger in Prag zum Portraitmaler), war 1840 kurzzeitig in Leipzig, stellte mehrere Portraits in der Kunsthandlung bei Del Vecchio aus.

Von Leipzig aus trat er 1840 eine mehrjährige Kunstreise an.

Im August oder Anfang/ Mitte September 1845 ist Fr. W. Reichenbach nach Leipzig zurückgekehrt und hat sich hier niedergelassen. Sein Wohn- und Atelier- Standort war die Johannisgasse 6.

In einem Artikel im Leipziger Tageblatt wird darüber berichtet, dass R. für seine Kunst auch die Daguerreotypie nutzt.

Wahrscheinlich im Nov. 1845 hat Reichenbach ein neues großes Atelier in Form eines Glassalons auf dem Balkon des Nies´schen Hauses eingerichtet, den er ab Dez. 1845 nutzt.

Die vorteilhafte Lage des Salons und die Lichtverhältnisse sowie die in Anwendung gebrachte „große Voigtländersche Maschine“ (neueste Kamera mit entsprechendem Objektiv aus dem Hause Voigtländer) versetzen R. in die Lage entsprechend Daguerreotypien herzustellen.

Möglicherweise erfolgte der Bezug der neuen Kamera unter Umständen über Ed. Wehnert oder bereits schon im Verlauf seiner Kunstreise.

Reichenbach fertigt „Miniaturgemälde, die nach seiner eigenen Erfindung von gewöhnlichen Daguerreotypien auf Elfenbein übertragen und dann nach der Natur“ ausgeführt werden. Er fertigt aber auch alle Arten von herkömmlichen Daguerreotypien an. Probebilder sind in den Kunsthandlungen bei F. Hofmeister in der Grinna´schen Str. und bei P. Del Vecchio am Markt ausgestellt.

Ab 1846 ist R. in den Adressbüchern von Leipzig eingetragen.


In den Jahren 1846 bis 1850 wird in Anzeigen wiederholt auf seine künstlerisch gestalteten Daguerreotypien auf Elfenbein aber auch auf seine anderen Photos hingewiesen.

Zur Leipziger Messe 1851 im Mai wird im Leipziger Tageblatt und Anzeiger u.a. in einem Artikel auf die Kunstausstellung von Del Vecchio aufmerksam gemacht und es werden eine Reihe von Kunstwerken und Künstlern vorgestellt, die den Messebesuchern und allen Kunstfreunden zu empfehlen sind.

Unter anderem wird auf ein Miniaturbild des Leipzigers Portraitmalers und Daguerreotypisten Wilhelm Reichenbach verwiesen. Zu Reichenbach´s Können und der Verbindung von Photographie und Malerei heißt es sinngemäß: - In Deutschland hat Wilh. Reichenbach nach seinem Verfahren schon seit bekannt werden der Daguerreotypie dieses zur Herstellung von Miniaturbildern benutzt. Anderen Orts wird damit erst jetzt begonnen.

Seine Portraits fallen dadurch auf, dass sie immer mit ungemeinem Fleiß ausgeführt sind und eine nach der Natur große Ähnlichkeit zeigen.

Diese Wertung ist eine hohe Anerkennung von Reichenbachs Leistungen, ist aber auch eine Anerkennung für die Leistungen der Photographie in Leipzig dieser Zeit und zeigt den Drang nach Weiterentwicklung und Fortschritt.

Zum 30.8.1854 wechselt Reichenbach den Wohn- und Atelierstandort von der Johannisgasse 6/8 zur Querstr. 20.

Neben einzelnen Anzeigen in der Presse macht Reichenbach wie auch einzelne andere Photographen durch entsprechend Eintragungen unter der Rubrik „Tageskalender“ im Leipziger Tageblatt im Zeitraum 1854 bis 1856 „täglich“ auf sich aufmerksam.

Im Nov. 1854 gibt es einen Artikel unter dem Titel „Del Vecchios permanenter Kunstausstellung“ über das Unternehmen des Kunsthändler aus Leipzig, die jetzt eben täglich für alle Bürger und Gäste zugänglich ist, auch zur Photographie in der Kunstausstellung einige Anmerkungen. Als vortrefflich gelungen wurden hier die Photos von Bertha Wehnert und Wilhelm Reichenbach hervorgehoben.

Reichenbach ist in den Adressbüchern bis 1857 als Portraitmaler und Photograph enthalten, danach nicht mehr.


Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Nachlass befindet sich größtenteils in Privatbesitz


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Teil Leipzig.; Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

Archivalien von Leipzig (Adressbücher, Zeitungen usw.)