Charles d'Hoy

Aus FotografenWiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geb. 1823 in Zeveneken/B, gest. 1892 in Gent

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Charles D'Hoy war vielleicht der erste professionelle Fotograf in Gent mit einer festen Adresse und einem voll ausgestatteten Porträtstudio.

Er begann um 1845 als Daguerreotypist, wechselte jedoch in den frühen 1850er Jahren dazu, Kollodiumnegative auf Glas mit Drucken auf Papier (zuerst Salzabzüge, dann Albuminabzüge) zu verwenden. Neben Porträts fertigte er auch Stadtansichten an, hauptsächlich von Gent.

D'Hoy war nicht nur ein versierter Geschäftsmann und Fotograf, er führte auch eine Reihe wichtiger Innovationen in der Fotoausrüstung und in technischen Prozessen ein. Seine Ausbildung als Tischler und seine Kenntnisse der Chemie kamen ihm beim Bau seiner eigenen Daguerreotypie-Kamera sicherlich zugute. D'Hoy baute außerdem ein innovatives und luxuriöses Tageslichtstudio mit Glaswänden.

Eine Beschreibung mit einem Holzstich als Illustration findet sich in Désiré Van Monckhovens „Traité générale de photographie“ von 1865. Der Kaminsims im Louis-XV-Stil, den D'Hoy als Versatzstück in seinem Atelier aufstellen ließ, ist in vielen seiner Porträtaufnahmen wiederzuerkennen.

1861 entwickelte D'Hoy ein Vergrößerungsgerät, um größere Abzüge seiner Porträtaufnahmen anzufertigen. Acht Jahre später führte er in seinem Atelier die Lichtdrucktechnik ein, eine fotomechanische Technik, die es ihm ermöglichte, fotografische Illustrationen für Zeitschriften und Industriepublikationen in großen Auflagen zu liefern.

D'Hoy veröffentlichte auch mehrere Serien von Stereofotografien, meist Berichte von lokalen Ereignissen wie Einzügen und Umzügen. Seine visuellen Reportagen sind oft atmosphärisch und geben dem Betrachter das Gefühl, Teil des fotografierten Ereignisses zu sein.

D'Hoy erzielte mit seinen Arbeiten auf nationalen und internationalen Ausstellungen beachtliche Erfolge. Vor allem seine großformatigen Drucke fanden großen Anklang.

1854 erhielt er für seinen Beitrag zur Pariser Ausstellung eine Goldmedaille und 1855 wurde er in Amsterdam für seine „hervorragenden Kollodiumaufnahmen“ gelobt. Ein Jahr später gewann er auch Preise auf der internationalen Fotoausstellung in Brüssel und war 1874 eines der Gründungsmitglieder der Association Belge de Photographie.“ [1]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (DS), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8