Portal:Atelier Loescher & Petsch: Unterschied zwischen den Versionen

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Photographen-Atelier
'''Paul Robert Loescher''' (~ 8. März 1836 in Berlin<ref>https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:N6KL-VB6</ref>; † 1906(?) in Berlin), Fotograf in Berlin 1863– ca. 1900.<br>
==Inhaber==
'''Max Otto Wilhelm Petsch''' (~ 20. April 1840 in Berlin<ref>https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:N244-6FS</ref>; † 1888 in Berlin), Maler und Fotograf in Berlin 1863–1872.<br>'''William Loescher''' (~ 13. Januar 1838 in Berlin<ref>https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:NTHS-R94</ref>; † 1895 in Berlin), Bruder von Paul, arbeitete als Fotograf mit im Fotoatelier (1873).<ref>Photographische Correspondenz, Band 10 (1873), S. 83.</ref>
(Loescher / Max Petsch)
„Hofphotographen Sr. Majestät d. Kaisers u. Königs


Max Petsch lernte und arbeitete zusammen mit [[Johann Theodor Prümm]]
===Paul Loescher===
Er war erst Mechaniker, wurde bei Charles Hoguet in Paris zum Maler ausgebildet und hörte auch als Fotograf nicht auf zu malen.<ref name="Baier"/> Im Krieg 1870/71 wurde er eingezogen, aber nach wenigen Tagen entlassen, während Petsch am Krieg teilnahm.<ref>Photographische Mitteilungen, Band 7 (1871), [http://www.fotoplatz.stereographie.de/Archiv/Photographische%20Mitteilungen/1871/Mitgl1.jpg S. 181]: „''Unser Mitglied Max Petsch befindet sich vor Metz und erfreut sich trotz des strapaziösen Lagerlebens des besten Wohlseins.''“</ref>


Renommiertes Photoatelier in Berlin zur Mitte des 19. Jh.
===Max Petsch===
==Ateliers==
Er war ebenfalls ein begabter Maler und chemisch gut vorgebildet. Er lernte in der Drogeriewarenhandlung J. Braumüller und arbeitete ab 1860 als Laborant in der Fotochemikalienhandlung seines Vormunds Ferdinand Beyrich, der Pharmazeut und Fotograf war.<ref>Sibylle Ruth Schmidtsiefen, ''Die Fotografenfamilie Albert Grundner 1854–1904''. Diplomarbeit Berlin, S. 30, Fußnote 87 [https://www.berliner-fotografenateliers.de/pdf/SibylleRuthSchmidtsiefen_Diplomarbeit.pdf online als PDF].</ref> Petsch soll [[Johann Theodor Prümm|Theodor Prümm]] zur Fotografie gebracht haben.<ref>Sibylle Einholz, Der Verein für die Geschichte Berlins im Spiegel der Fotografiegeschichte. In: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins, Band 55 (2006) [https://www.diegeschichteberlins.de/geschichteberlins/672-der-verein-fuer-die-geschichte-berlins-im-spiegel-der-fotografiegeschichte.html online]: „''Während der Ausbildung [bei der Drogeriewaarenhandlung J. Braumüller] lernte er [Theodor Prümm] den späteren Fotografen Max Petsch kennen, der ihn zur Fotografie brachte.''“</ref> Um 1871/72 schied er aus dem Fotoatelier aus, um sich ganz der Malerei zu widmen.<ref name="Baier">Wolfgang Baier, Quellendarstellungen zur Geschichte der Fotografie.  München: Schirmer-Mosel 1980. S. 529.</ref>
Berlin:
 
* Leipziger Str. 114
===Atelier Loescher & Petsch===
* Leipzigerstr. 132 Mittel Portal
* 1862 gründete Max Petsch zusammen mit Paul Loescher das Fotoatelier „Loescher & Petsch“ in Berlin.<ref>Oliver Bätz, Im Blick Berlin. Aus den fotografischen Sammlungen der Berliner Regionalmuseen. Berlin 2003, S. 134.</ref> Das Atelier war lange Zeit Treffpunkt der künstlerisch interessierte Kreise Berlins.
* Potsdamer Straße 13
* Trotz guter Geschäftslage widmeten sich beide Fotografen einen Tag in der Woche der künstlerischen Fotografie und schufen eine große Anzahle von '''Genrebilder''' (inszenierte Fotos), die „''als bedeutende Denkmale künstlerischer Fotografie angesehen werden müssen.''“<ref name="Baier"/> Diese inszenierten, überwiegend Stereofotos zeigen zum großen Teil junge Frauen, manchmal zusammen mit dem Großvater oder Musiklehrer, bei für das damalige Frauenbild typischen Beschäftigungen, wie Handarbeiten, Blumen arrangieren, Lesen.<ref>William Culp Darrah, The world of stereographs. 1970. S. 60.</ref>
==Anmerkung==
* Bis Anfang der 1870er Jahre fotografierten sie auch mittels einer Stereokamera und arbeiteten dabei mit [[Sophus Williams]] zusammen, der die Stereofotografien vertrieb.
Belegt ist auch die Zusammenarbeit mit dem Photographen  [[Sophus Williams]], ebenfalls in Berlin ansässig.
* Loescher & Petsch waren in den 1860er und 1870er Jahre auch berühmt für ihre '''Kinderfotos''', die selbst in „''Pariser Schaufenstern''“ zu sehen waren.<ref>Photographische Mitteilungen. Zeitschrift des Deutschen Photographen-Vereins. Ausg. 39 (1868), [https://books.google.de/books?id=nNRkNptMK5wC&pg=PA72&dq=joop+milster+berlin&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj30sr49NbiAhWIaFAKHSJ3ByoQ6AEIRzAG#v=onepage&q&f=false S. 69.]</ref>
==Auszeichnungen==
* 1900 übernahm Carl Berg das Geschäft. Der Hoffotografenstatus ging verloren, das Fotoatelier wurde aufgegeben. Neben das "photographische Kunstgeschäft" trat ein Verlag. Nach 1908 verschwanden Löscher & Petsch, die zuletzt ihren Sitz in Charlottenburg und Wilmersdorf hatten, aus den Berliner Adressbüchern.
1. Preis-Medaillen
 
* Berlin 1865  
===Ateliers===
* Paris 1867  
* Berlin, Leipziger Straße 114 (1863–1870)<ref name="adresse">[https://www.berliner-fotografenateliers.de/index2.html Berliner Fotografenateliers bis 1900] aus den Adressbüchern ermittelt.</ref>
* Wien 1873  
* Berlin, Leipziger Straße 132, parterre (im Garten<ref>Revers einer CdV in der Deutschen Fotothek: „''October 1870 verlegen wir unser Atelier in den Garten des Hauses Leipziger Straße 132''“.</ref>), unweit des Leipziger Platzes (1870–1896)<ref name="adresse"/>
* Philadelphia 1876
* Berlin, Potsdamer Straße 13, IV. Etage (1897–1900)<ref name="adresse"/>
==Aufnahmedaten==
 
Um 1866, 1893
===Auszeichnungen===
==Beleg==
* Hoffotograf Seiner Majestät des Kaisers und Königs (seit ca. 1875)
CdV des Studios aus der Zeit
* Medaillen: Berlin 1865, Paris 1867, Wien 1873, Philadelphia 1876  
 
===Fotos===
* https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Loescher_%26_Petsch
* [https://www.theatermuseum.at/onlinesammlung/?query=all_persons%3ALoescher%20%26%20Petsch%2C%20Berlin 47 Fotos (überwiegend Rollenporträts)] auf Theatermuseum.at
* [http://www.fotorevers.eu/de/fotograf/Loescher+!26+Petsch/1628/ Revers] (Sammlung Thiel-Melerski)
* [http://www.photospuren.de/ph_loescher114.htm  Leipziger Straße 114] - [http://www.photospuren.de/ph_loescher.htm Leipziger Straße 132] - [http://www.photospuren.de/ph_loescherp.htm Postdamer Str. 13 (1899)] (Sammlung Oberländer) 
* [https://www.flickr.com/photos/131265528@N03/albums/72157663845030185 kleine Sammlung von Kinderbildern aus den 1870er Jahren] von Nulin auf flickr
* [http://wiki-de.genealogy.net/Loescher_%26_Petsch_(Berlin)/Fotostudio CdVs] auf GenWiki
* [https://www.loc.gov/item/96519653/ Stereokarte (Genrefoto, inszeniertes Foto)] von Loescher & Petsch, verlegt von Sophus Williams.
* Sammlung Walter G. Müller
===Einzelnachweise===
<references/>
 
===Gallerie===
<gallery mode="packed">
-Karl_Heffeck-_MET_DP367501.jpg|Karl Heffeck, CdV um 1870
-Ludwig_Johann_Passini-_MET_DP367493.jpg|Ludwig Passini, CdV um 1870
-Ludwig_Johann_Passini-_MET_DP367504.jpg|Ludwig Passini, Revers um 1870
-Oskar Begas- MET DP367483.jpg|Oskar Begas, CdV 1870er
Bundesarchiv Bild 183-R68588, Otto von Bismarck.jpg|Otto von Bismarck, CdV 1871
Joseph Joachim a Faure.jpg|Joseph a Faure, CdV 1887
Gustav Adolph von Lauer.jpg|Gustav Adolph von Lauer, CdV 1878
</gallery>
<div align="right">[[Benutzer:Nulin|<span style="color:brown;"><big>N</big></span>u<span style="color:black;"><big>l</big></span><span style="color:yellow;">i</span>
<span style="color:green;"><big>n</big></span>]]</div>
[[Kategorie: Deutschland]]
[[Kategorie: Deutschland]]
[[Kategorie: Berlin (Studio)]]
[[Kategorie: Berlin]]
[[Kategorie: Berlin]]
[[Kategorie: 19. Jh.]]
[[Kategorie: 19. Jh.]]
[[Kategorie: Atelier]]
[[Kategorie: Portrait]]
[[Kategorie: CdV]]
[[Kategorie: CdV]]
{{SORTIERUNG: Loescher / Petsch}}
{{SORTIERUNG: Loescher, Paul}}
==Quellen==
CdV Sammlung Walter G. Müller
 
http://wiki-de.genealogy.net/Loescher_%26_Petsch_(Berlin)/Fotostudio
 
CdV Sammlung Photospuren
==Weitere Informationen==
[http://www.photospuren.de/ph_loescher114.htm Leipziger Str. 114. Recto & Verso einer Carte de Visite]
 
[http://www.photospuren.de/ph_loescher.htm Leipziger Str. 132. Recto & Verso einer Carte de Visite]


[http://www.photospuren.de/ph_loescherp.htm Potsdamer Str. 13. Recto & Verso einer Carte de Visite]
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|NAME=Paul Loescher
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|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2020, 18:33 Uhr

Paul Robert Loescher (~ 8. März 1836 in Berlin[1]; † 1906(?) in Berlin), Fotograf in Berlin 1863– ca. 1900.
Max Otto Wilhelm Petsch (~ 20. April 1840 in Berlin[2]; † 1888 in Berlin), Maler und Fotograf in Berlin 1863–1872.
William Loescher (~ 13. Januar 1838 in Berlin[3]; † 1895 in Berlin), Bruder von Paul, arbeitete als Fotograf mit im Fotoatelier (1873).[4]

Paul Loescher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war erst Mechaniker, wurde bei Charles Hoguet in Paris zum Maler ausgebildet und hörte auch als Fotograf nicht auf zu malen.[5] Im Krieg 1870/71 wurde er eingezogen, aber nach wenigen Tagen entlassen, während Petsch am Krieg teilnahm.[6]

Max Petsch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war ebenfalls ein begabter Maler und chemisch gut vorgebildet. Er lernte in der Drogeriewarenhandlung J. Braumüller und arbeitete ab 1860 als Laborant in der Fotochemikalienhandlung seines Vormunds Ferdinand Beyrich, der Pharmazeut und Fotograf war.[7] Petsch soll Theodor Prümm zur Fotografie gebracht haben.[8] Um 1871/72 schied er aus dem Fotoatelier aus, um sich ganz der Malerei zu widmen.[5]

Atelier Loescher & Petsch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1862 gründete Max Petsch zusammen mit Paul Loescher das Fotoatelier „Loescher & Petsch“ in Berlin.[9] Das Atelier war lange Zeit Treffpunkt der künstlerisch interessierte Kreise Berlins.
  • Trotz guter Geschäftslage widmeten sich beide Fotografen einen Tag in der Woche der künstlerischen Fotografie und schufen eine große Anzahle von Genrebilder (inszenierte Fotos), die „als bedeutende Denkmale künstlerischer Fotografie angesehen werden müssen.[5] Diese inszenierten, überwiegend Stereofotos zeigen zum großen Teil junge Frauen, manchmal zusammen mit dem Großvater oder Musiklehrer, bei für das damalige Frauenbild typischen Beschäftigungen, wie Handarbeiten, Blumen arrangieren, Lesen.[10]
  • Bis Anfang der 1870er Jahre fotografierten sie auch mittels einer Stereokamera und arbeiteten dabei mit Sophus Williams zusammen, der die Stereofotografien vertrieb.
  • Loescher & Petsch waren in den 1860er und 1870er Jahre auch berühmt für ihre Kinderfotos, die selbst in „Pariser Schaufenstern“ zu sehen waren.[11]
  • 1900 übernahm Carl Berg das Geschäft. Der Hoffotografenstatus ging verloren, das Fotoatelier wurde aufgegeben. Neben das "photographische Kunstgeschäft" trat ein Verlag. Nach 1908 verschwanden Löscher & Petsch, die zuletzt ihren Sitz in Charlottenburg und Wilmersdorf hatten, aus den Berliner Adressbüchern.

Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berlin, Leipziger Straße 114 (1863–1870)[12]
  • Berlin, Leipziger Straße 132, parterre (im Garten[13]), unweit des Leipziger Platzes (1870–1896)[12]
  • Berlin, Potsdamer Straße 13, IV. Etage (1897–1900)[12]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hoffotograf Seiner Majestät des Kaisers und Königs (seit ca. 1875)
  • Medaillen: Berlin 1865, Paris 1867, Wien 1873, Philadelphia 1876

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:N6KL-VB6
  2. https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:N244-6FS
  3. https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:NTHS-R94
  4. Photographische Correspondenz, Band 10 (1873), S. 83.
  5. 5,0 5,1 5,2 Wolfgang Baier, Quellendarstellungen zur Geschichte der Fotografie. München: Schirmer-Mosel 1980. S. 529.
  6. Photographische Mitteilungen, Band 7 (1871), S. 181: „Unser Mitglied Max Petsch befindet sich vor Metz und erfreut sich trotz des strapaziösen Lagerlebens des besten Wohlseins.
  7. Sibylle Ruth Schmidtsiefen, Die Fotografenfamilie Albert Grundner 1854–1904. Diplomarbeit Berlin, S. 30, Fußnote 87 online als PDF.
  8. Sibylle Einholz, Der Verein für die Geschichte Berlins im Spiegel der Fotografiegeschichte. In: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins, Band 55 (2006) online: „Während der Ausbildung [bei der Drogeriewaarenhandlung J. Braumüller] lernte er [Theodor Prümm] den späteren Fotografen Max Petsch kennen, der ihn zur Fotografie brachte.
  9. Oliver Bätz, Im Blick Berlin. Aus den fotografischen Sammlungen der Berliner Regionalmuseen. Berlin 2003, S. 134.
  10. William Culp Darrah, The world of stereographs. 1970. S. 60.
  11. Photographische Mitteilungen. Zeitschrift des Deutschen Photographen-Vereins. Ausg. 39 (1868), S. 69.
  12. 12,0 12,1 12,2 Berliner Fotografenateliers bis 1900 aus den Adressbüchern ermittelt.
  13. Revers einer CdV in der Deutschen Fotothek: „October 1870 verlegen wir unser Atelier in den Garten des Hauses Leipziger Straße 132“.

Gallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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