Louise Lawler: Unterschied zwischen den Versionen

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Wie ein Spion sabotiert die Photographin die Mechanismen der musealen Präsentation von Kunst. Gleichzeitig werden aber ihre eigenen Kunstwerke von genau diesen Mechanismen vereinnahmt. »Eine Ausstellung, d. h. die Auswahl der Kunstwerke durch einen Kurator, basiert auf Arbeiten, die schon gemacht wurden. Ich glaube, daß das Werk eines Künstlers Teil eines kumulativen Unternehmens ist. Es wird ‚ermöglicht‘, präsentiert/anerkannt durch die herrschende Kultur. Es ist sowohl Opfer (Produkt) als auch Täter (Produzent)«, schreibt Louise Lawler.“  GG <ref>Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, RM, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, [[index.php?title=Special:BookSources/3822888184|ISBN 3-8228-8818-4]]</ref>
Wie ein Spion sabotiert die Photographin die Mechanismen der musealen Präsentation von Kunst. Gleichzeitig werden aber ihre eigenen Kunstwerke von genau diesen Mechanismen vereinnahmt. »Eine Ausstellung, d. h. die Auswahl der Kunstwerke durch einen Kurator, basiert auf Arbeiten, die schon gemacht wurden. Ich glaube, daß das Werk eines Künstlers Teil eines kumulativen Unternehmens ist. Es wird ‚ermöglicht‘, präsentiert/anerkannt durch die herrschende Kultur. Es ist sowohl Opfer (Produkt) als auch Täter (Produzent)«, schreibt Louise Lawler.“  GG <ref>Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, RM, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, [[index.php?title=Special:BookSources/3822888184|ISBN 3-8228-8818-4]]</ref>
==Literatur==
Reinhold Mißelbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, Prestel Verlag, München u.a. 2002, ISBN 3-7913-2529-9
==Quelle==
==Quelle==
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Aktuelle Version vom 9. Februar 2024, 16:38 Uhr

Fotografin, Künstlerin

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geb. 1947 in Bronxville/New York, lebt in New York

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Louise Lawler gehört zu einer Generation postmoderner Künstler, die die Stellung der Kunst und ihre Mechanismen in der modernen Gesellschaft enthüllen.

Hauptthema ihrer photographischen Arbeiten ist die Präsentation von Kunst im Kontext der Kunstwelt. In ihren photographischen »Bildarrangements« zeigt sie zum Beispiel Kunstwerke in öffentlichen und privaten Umgebungen und weist dabei auf den Platz der Kunst und die Stellung des Künstlers in der Marktwirtschaft hin.

Die Künstlerin stellt also eine Galerie, ein Museum oder eine Privatsammlung vor, und nicht wie üblich umgekehrt. Sie stellt die sozialen Traditionen der Kunst in den Vordergrund, die Funktion, Ort und Bedeutung des Kunstwerkes bestimmen. Solche Photographien, die die »Arrangements of Pictures« in Privat- oder Museumssammlungen dokumentieren, zeigen, welchem gesellschaftlichen Zweck die Kunst zugeführt wird, wenn sie einmal das Atelier des Künstlers verlassen hat. Wenn solche Installations-Photographien dann in Museen oder Privatsammlungen ausgestellt werden, d. h., wenn die Dokumentation selbst zur Kunst wird, bekommt diese Problematik eine weitere Dimension. Wem soll das Werk zugeordnet werden? Der Künstlerin oder den Künstlern, deren Werke im Photo abgebildet sind? Oder vielleicht dem Museum, das die Werke erworben und sie in einem neuen Kontext arrangiert hat?

So werden die Mechanismen der Präsentation von Kunst in Frage gestellt; der Originalitätsanspruch wird aufgehoben. Die Umkehrung der Rollen, die Louise Lawlers Installationen und photographische Arbeiten darstellen, ist aber vor allem symbolischer Natur, weil sie nach wie vor in einem traditionellen Kunstkontext vor sich geht. Die Beziehung zwischen Künstler und Institution wird zwar reflektiert und in Frage gestellt, bleibt aber intakt.

Wie ein Spion sabotiert die Photographin die Mechanismen der musealen Präsentation von Kunst. Gleichzeitig werden aber ihre eigenen Kunstwerke von genau diesen Mechanismen vereinnahmt. »Eine Ausstellung, d. h. die Auswahl der Kunstwerke durch einen Kurator, basiert auf Arbeiten, die schon gemacht wurden. Ich glaube, daß das Werk eines Künstlers Teil eines kumulativen Unternehmens ist. Es wird ‚ermöglicht‘, präsentiert/anerkannt durch die herrschende Kultur. Es ist sowohl Opfer (Produkt) als auch Täter (Produzent)«, schreibt Louise Lawler.“  GG [1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reinhold Mißelbeck, Prestel-Lexikon der Fotografen, Prestel Verlag, München u.a. 2002, ISBN 3-7913-2529-9

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Photographie des 20. Jahrhunderts Museum Ludwig, Köln, RM, Benedikt Taschen Verlag, Köln, 1996, ISBN 3-8228-8818-4