Heinrich Graf: Unterschied zwischen den Versionen

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* 1864 war er zusammen mit dem Flensburger [[Friedrich Brandt]] und dem in Hamburg wohnenden Schweizer [[Charles Junod]] Fotograf auf preußischer Seite im Deutsch-Dänischen Krieg. Dabei arbeitete er zusammen mit dem Fotografen [[Adolph Halwas]]. Im Gegensatz zu Brandt, der vor allem Kriegsfolgen, zerstörte Gebäude, Geschütze etc. fotografierte, lichtete Graf in erster Linie Soldaten in ihren Stellungen ab. Die Fotos veröffentlichte er 1864 im Eigenverlag "at enormous cost".<ref>Erich Stenger, The History of Photography 1939, [https://books.google.de/books?id=hWO20xDcxxAC&q=heinrich+graf+berlin+photograph&dq=heinrich+graf+berlin+photograph&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjK0YvTsYTjAhXkx6YKHXZgBEQ4ChDoAQg6MAQ S. 99.]</ref>
* 1864 war er zusammen mit dem Flensburger [[Friedrich Brandt]] und dem in Hamburg wohnenden Schweizer [[Charles Junod]] Fotograf auf preußischer Seite im Deutsch-Dänischen Krieg. Dabei arbeitete er zusammen mit dem Fotografen [[Adolph Halwas]]. Im Gegensatz zu Brandt, der vor allem Kriegsfolgen, zerstörte Gebäude, Geschütze etc. fotografierte, lichtete Graf in erster Linie Soldaten in ihren Stellungen ab. Die Fotos veröffentlichte er 1864 im Eigenverlag "at enormous cost".<ref>Erich Stenger, The History of Photography 1939, [https://books.google.de/books?id=hWO20xDcxxAC&q=heinrich+graf+berlin+photograph&dq=heinrich+graf+berlin+photograph&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjK0YvTsYTjAhXkx6YKHXZgBEQ4ChDoAQg6MAQ S. 99.]</ref>
* Ende der 1860er Jahre eröffnete Graf eine Filiale in New York, die von Adolph Halwas geleitet wurde und einige Jahre bestand.<ref>Mitgliederliste des Deutschen Photographen-Vereins zu New York [https://books.google.de/books?id=pLz--M_vSswC&pg=PA180&dq=heinrich+graf+berlin+photograph&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjmxKu0r4TjAhWtyKYKHXB7BxsQ6AEIKDAA#v=onepage&q=heinrich%20graf%20berlin%20photograph&f=false 1872]: „''A. Halwas (Firma Heinrich Graf), Louisenstr. 48''“</ref>  
* Ende der 1860er Jahre eröffnete Graf eine Filiale in New York, die von Adolph Halwas geleitet wurde und einige Jahre bestand.<ref>Mitgliederliste des Deutschen Photographen-Vereins zu New York [https://books.google.de/books?id=pLz--M_vSswC&pg=PA180&dq=heinrich+graf+berlin+photograph&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjmxKu0r4TjAhWtyKYKHXB7BxsQ6AEIKDAA#v=onepage&q=heinrich%20graf%20berlin%20photograph&f=false 1872]: „''A. Halwas (Firma Heinrich Graf), Louisenstr. 48''“</ref>  
* Heinrich Graf fotografierte vor allem in den 1860er und 1870er Jahre viele Politiker und Staatsbeamte, auch Berliner Künstler, weniger den Hochadel.<ref>In der Sammlung von Fotos der Mitglieder des Vereins für die Geschichte Berlins sind die zweitmeisten Fotos bei Heinrich Graf (nach Th. Prümm) gemacht worden.</ref> Er war auch nicht Hoffotograf. Trotzdem gehörte er im genannten Zeitraum zu den ersten Adressen in Berlin.
* Heinrich Graf fotografierte vor allem in den 1860er und 1870er Jahre viele Politiker, auch Berliner Künstler, weniger den Hochadel.<ref>In der Sammlung von Fotos der Mitglieder des Vereins für die Geschichte Berlins sind die zweitmeisten Fotos bei Heinrich Graf (nach Th. Prümm) gemacht worden, siehe [https://www.diegeschichteberlins.de/geschichteberlins/672-der-verein-fuer-die-geschichte-berlins-im-spiegel-der-fotografiegeschichte.html hier].</ref> Er war auch nicht Hoffotograf. Trotzdem gehörte er im genannten Zeitraum zu den ersten Adressen in Berlin.
* 1865 schrieb Jakob Wothly: „''Heinrich Graf von dem  Triumvirate der photographischen Schöngeister Berlins der Dritte [nach Haase & Comp. und Jamrath) lässt in allen seinen Bildern das sichtliche Bestreben nach künstlerischer Compostion und Stimmung vorwalten. Obwohl nicht Hofphotograph genießt er doch vielfach die Ehre, Mitglieder des königlichen Hauses zu photografieren. Seinen Namen gründete er sich mittels der Shakespeare-Gallerie […] und die Berühmtheiten der Berliner Theaterwelt in seinem Verlage fast ohne Ausnahme zu finden sind.''“<ref>Photographische Correspondenz, Band 2 (1865), [https://books.google.de/books?id=8ZuVLNJiCl4C&pg=PA193&dq=heinrich+graf+photograph+hamburg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwioqaWDtoTjAhWNsaQKHUuQAjYQ6AEINTAC#v=onepage&q=heinrich%20graf%20photograph%20hamburg&f=false S. 192.]</ref>   
* 1865 schrieb Jakob Wothly: „''Heinrich Graf von dem  Triumvirate der photographischen Schöngeister Berlins der Dritte [nach Haase & Comp. und Jamrath) lässt in allen seinen Bildern das sichtliche Bestreben nach künstlerischer Compostion und Stimmung vorwalten. Obwohl nicht Hofphotograph genießt er doch vielfach die Ehre, Mitglieder des königlichen Hauses zu photografieren. Seinen Namen gründete er sich mittels der Shakespeare-Gallerie […] und die Berühmtheiten der Berliner Theaterwelt in seinem Verlage fast ohne Ausnahme zu finden sind.''“<ref>Photographische Correspondenz, Band 2 (1865), [https://books.google.de/books?id=8ZuVLNJiCl4C&pg=PA193&dq=heinrich+graf+photograph+hamburg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwioqaWDtoTjAhWNsaQKHUuQAjYQ6AEINTAC#v=onepage&q=heinrich%20graf%20photograph%20hamburg&f=false S. 192.]</ref>   



Version vom 29. Juli 2019, 08:06 Uhr

Karl Friedrich Heinrich Graf (* 7. Februar 1835; † 1906 in Berlin), Maler, Fotograf und Fotoverleger in Berlin ca. 1864–1900.

Werdegang

  • Graf hatte vermutlich, wie viele frühe Fotografen eine Ausbildung als Porträtmaler und Zeichner.[1] Die Illustrierte Zeitung würdigt anläßlich der Internationalen Photographischen Ausstellung in Berlin 1865 die Anilinfarben-Retouchen von Heinrich Graf.[2] Ab 1865 hat er bis zu seinem Lebensende ein Fotoatelier in Berlin.
  • Was Graf vor 1864 gemacht hat, wo er die Fotografie gelernt hat, ist ungeklärt. Eine Zeit lang soll er in Altona bei Hamburg gearbeitet haben.[3]
  • 1864 war er zusammen mit dem Flensburger Friedrich Brandt und dem in Hamburg wohnenden Schweizer Charles Junod Fotograf auf preußischer Seite im Deutsch-Dänischen Krieg. Dabei arbeitete er zusammen mit dem Fotografen Adolph Halwas. Im Gegensatz zu Brandt, der vor allem Kriegsfolgen, zerstörte Gebäude, Geschütze etc. fotografierte, lichtete Graf in erster Linie Soldaten in ihren Stellungen ab. Die Fotos veröffentlichte er 1864 im Eigenverlag "at enormous cost".[4]
  • Ende der 1860er Jahre eröffnete Graf eine Filiale in New York, die von Adolph Halwas geleitet wurde und einige Jahre bestand.[5]
  • Heinrich Graf fotografierte vor allem in den 1860er und 1870er Jahre viele Politiker, auch Berliner Künstler, weniger den Hochadel.[6] Er war auch nicht Hoffotograf. Trotzdem gehörte er im genannten Zeitraum zu den ersten Adressen in Berlin.
  • 1865 schrieb Jakob Wothly: „Heinrich Graf von dem Triumvirate der photographischen Schöngeister Berlins der Dritte [nach Haase & Comp. und Jamrath) lässt in allen seinen Bildern das sichtliche Bestreben nach künstlerischer Compostion und Stimmung vorwalten. Obwohl nicht Hofphotograph genießt er doch vielfach die Ehre, Mitglieder des königlichen Hauses zu photografieren. Seinen Namen gründete er sich mittels der Shakespeare-Gallerie […] und die Berühmtheiten der Berliner Theaterwelt in seinem Verlage fast ohne Ausnahme zu finden sind.[7]

Ateliers

  • Berlin, Friedrichstraße 165 (1865–1884)[8]
  • Berlin, Wilhelmstraße 57,58 (1885–1896)[8]
  • New York (Filiale, geführt von Halwas, belegt 1870–1872)

Fotos

Literatur

  • Rolf Sachsse: Graf, Heinrich. In: John Hannavy, Encyclopedia of Nineteenth-Century Photography. New York: Routledge 2007, S. 604-605.
  • Menschen, Orte, Zeiten. Fotografie am Deutschen Historischen Museum. Berlin und Heidelberg: Edition Baus, 2009, S. 24-25, S. 356-357.
  • Willfried Baatz (Hg.), Geschichte der Fotografie. DuMont-Schnellkurs, Köln 1997, ISBN 3-7701-3616-0.
  • Bodo von Dewitz, Schatzhäuser der Photographie. Die Sammlung des Fürsten zu Wied. Göttingen: Steidl 1998. [Abdruck und Kommentar zu drei Fotos von Graf]

Über die Fotografie im Deutsch-Dänischen Krieg 1864

  • Gerhard Paul, Bilder des Krieges, Krieg der Bilder. Die Visualisierung des modernen Krieges. Paderborn 2004, S. 69-72.
  • Michael Plata, Kriegsfotografie 1864. In: Jahrbuch Demokratische Geschichte, Band 25 (2014).

Einzelnachweise

  1. Auf den frühen carte de visites nennt er sich "Maler und Photograph" und bildete ein Palette ab.
  2. Illustrierte Zeitung, Nr. 1149 (8. Juli 1865).
  3. Menschen, Orte, Zeiten. Fotografie am Deutschen Historischen Museum. Berlin: Edition Baus, 2009, S. 356.
  4. Erich Stenger, The History of Photography 1939, S. 99.
  5. Mitgliederliste des Deutschen Photographen-Vereins zu New York 1872: „A. Halwas (Firma Heinrich Graf), Louisenstr. 48
  6. In der Sammlung von Fotos der Mitglieder des Vereins für die Geschichte Berlins sind die zweitmeisten Fotos bei Heinrich Graf (nach Th. Prümm) gemacht worden, siehe hier.
  7. Photographische Correspondenz, Band 2 (1865), S. 192.
  8. 8,0 8,1 Berliner Fotografenateliers bis 1900 aus den Adressbüchern ermittelt.

Gallerie

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