Franz Benque: Unterschied zwischen den Versionen

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Franz Benque (1841-1929), Fotograf in Triest, Hamburg und Brasilien.
Franz Benque (12 März 1841 in Ludwigslust; † 30. März 1921 in Villach), Fotograf in Triest, Hamburg und Brasilien.


==  Familie ==  
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Das Fotografenhandwerk erlernte Benque ab ca. 1856 bei Carl Cuno Hersen in Güstrow. 1864 ging er nach Triest – damals zur K.u.K.-Monarchie gehörend – und war dort sowohl als Einzelperson, aber vor allem auch mit dem Uhrmacher Guglielmo [[Sebastianutti]] als Fotograf tätig. 1869 löste Benque das Geschäftsverhältnis zu Sebastianutti auf und ging nach Hamburg.Sebastianutti führte das Geschäft allein unter seinem Namen fort. In Hamburg gründete Benque zusammen mit [[Conrad Kindermann]] 1869 das Atelier Benque & Kindermann. Conrad Kindermann wurde 1842 in Lübeck geboren. Er lernte bei seinem Bruder Adolph Diedrich Kindermann in Hamburg das Fotografenhandwerk.<br>  
Das Fotografenhandwerk erlernte Benque ab ca. 1856 bei Carl Cuno Hersen in Güstrow. 1864 ging er nach Triest – damals zur K.u.K.-Monarchie gehörend – und war dort sowohl als Einzelperson, aber vor allem auch mit dem Uhrmacher Guglielmo [[Sebastianutti]] als Fotograf tätig. 1869 löste Benque das Geschäftsverhältnis zu Sebastianutti auf und ging nach Hamburg.Sebastianutti führte das Geschäft allein unter seinem Namen fort. In Hamburg gründete Benque zusammen mit [[Conrad Kindermann]] 1869 das Atelier Benque & Kindermann. Conrad Kindermann wurde 1842 in Lübeck geboren. Er lernte bei seinem Bruder Adolph Diedrich Kindermann in Hamburg das Fotografenhandwerk.<br>  


Bereits 1870 zog Benque weiter nach Brasilien und wurde dort Partner von Albert(o) Henschel, der aus Berlin stammte und seit 1866 die Firma „Photographia Allema de Alberto Henschel & Co.” mit Niederlassungen in Recife and Bahia führte. Bei „Henschel & Benque Photographia Allema” kam noch 1870 eine Niederlassung in Rio de Janeiro hinzu. Die Zusammenarbeit von Henschel und Benque war sehr erfolgreich. 1871 nahmen Henschel & Benque an der XXII. Allgemeinen Ausstellung für Bildende Künste der Kaiserlichen Akademie mit zehn Arbeiten teil und erhielten dafür die Erste Goldmedaille. 1873 nahmen sie an der Weltausstellung in Wien teil. Auch an der XXIII. Allgemeinen Ausstellung nahmen Henschel & Benque teil und zeigten u.a. Momentaufnahmen von Tieren und Heliografien Lichtdrucke. 1874 bekam das Studio das Hofprädikat des Kaisers von Brasilien verliehen.<br>
Bereits 1870 zog Benque weiter nach Brasilien und wurde dort Partner von Albert(o) Henschel ((1827-1882), der aus Berlin stammte und seit 1866 die Firma „Photographia Allema de Alberto Henschel & Co.” mit Niederlassungen in Recife and Bahia führte. Bei „Henschel & Benque Photographia Allema” kam noch 1870 eine Niederlassung in Rio de Janeiro hinzu. Die Zusammenarbeit von Henschel und Benque war sehr erfolgreich. 1871 nahmen Henschel & Benque an der XXII. Allgemeinen Ausstellung für Bildende Künste der Kaiserlichen Akademie mit zehn Arbeiten teil und erhielten dafür die Erste Goldmedaille. 1873 nahmen sie an der Weltausstellung in Wien teil. Auch an der XXIII. Allgemeinen Ausstellung nahmen Henschel & Benque teil und zeigten u.a. Momentaufnahmen von Tieren und Heliografien Lichtdrucke. 1874 bekam das Studio das Hofprädikat des Kaisers von Brasilien verliehen.<br>


Zurück in Triest arbeitete Benque wieder mit Sebastianutti in einer Firma [[Sebastianutti & Benque]] zusammen, allerdings arbeitete Sebastianutti in Mailand und Benque in Triest. Benque behielt nach dem Tod Sebastianuttis 1881 den eingeführten Namen der Firma bei. Wenn es stimmt, dass Benque 1883 österreichischer Hoffotograf wurde, sind die beiden obigen Aufnahmen zwischen 1883 und 1887 entstanden und Benque hat das Atelier in Mailand noch einige Zeit weitergeführt. 1887 zog das Atelier von der Via dell´Annunziata an die Piazza della Borsa, wo seit den 1860er Jahren Fotografen aktiv waren. 1903 übergab Franz Benque das Atelier an seinen Sohn Alberto, der das „Stabilmento Alberto Benque Successore a Sebastianutti & Benque” bis 1920 fortführte. Franz Benque starb 1921 in Villach.
1878 kehrte Benque zurück nach Triest und arbeitete wieder mit Sebastianutti in einer Firma [[Sebastianutti & Benque]] zusammen, allerdings arbeitete Sebastianutti in Mailand und Benque in Triest. Benque behielt nach dem Tod Sebastianuttis 1881 den eingeführten Namen der Firma bei. Wenn es stimmt, dass Benque 1883 österreichischer Hoffotograf wurde, sind die beiden obigen Aufnahmen zwischen 1883 und 1887 entstanden und Benque hat das Atelier in Mailand noch einige Zeit weitergeführt. 1887 zog das Atelier von der Via dell´Annunziata an die Piazza della Borsa, wo seit den 1860er Jahren Fotografen aktiv waren. 1903 übergab Franz Benque das Atelier an seinen Sohn Alberto, der das „Stabilmento Alberto Benque Successore a Sebastianutti & Benque” bis 1920 fortführte. Seit 1903 lebte Franz Benque in Villach, Österreich, wo er 1921 starb.


==Auszeichnungen==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* http://werner0304.alfahosting.org/wordpress/?page_id=1641
* http://werner0304.alfahosting.org/wordpress/?page_id=1641
* https://en.wikipedia.org/wiki/Franz_Benque


== Fotos ==
== Fotos ==

Version vom 2. Juni 2019, 12:56 Uhr

Franz Benque (12 März 1841 in Ludwigslust; † 30. März 1921 in Villach), Fotograf in Triest, Hamburg und Brasilien.

Familie

Franz Benque wurde am 12. März 1841 in Ludwigslust geboren. Sein Vater, Christian Benque, war Lehrer an der dortigen großherzoglichen Taubstummenanstalt. Mehrere Fotografen trugen den Namen Benque: die Brüder Franz und Wilhelm Benque, Franz´ Sohn Alberto und die Enkelin Lilly, sowie Franz Wilhelm, der Cousin von Franz und Wilhelm.

Werdegang

Das Fotografenhandwerk erlernte Benque ab ca. 1856 bei Carl Cuno Hersen in Güstrow. 1864 ging er nach Triest – damals zur K.u.K.-Monarchie gehörend – und war dort sowohl als Einzelperson, aber vor allem auch mit dem Uhrmacher Guglielmo Sebastianutti als Fotograf tätig. 1869 löste Benque das Geschäftsverhältnis zu Sebastianutti auf und ging nach Hamburg.Sebastianutti führte das Geschäft allein unter seinem Namen fort. In Hamburg gründete Benque zusammen mit Conrad Kindermann 1869 das Atelier Benque & Kindermann. Conrad Kindermann wurde 1842 in Lübeck geboren. Er lernte bei seinem Bruder Adolph Diedrich Kindermann in Hamburg das Fotografenhandwerk.

Bereits 1870 zog Benque weiter nach Brasilien und wurde dort Partner von Albert(o) Henschel ((1827-1882), der aus Berlin stammte und seit 1866 die Firma „Photographia Allema de Alberto Henschel & Co.” mit Niederlassungen in Recife and Bahia führte. Bei „Henschel & Benque Photographia Allema” kam noch 1870 eine Niederlassung in Rio de Janeiro hinzu. Die Zusammenarbeit von Henschel und Benque war sehr erfolgreich. 1871 nahmen Henschel & Benque an der XXII. Allgemeinen Ausstellung für Bildende Künste der Kaiserlichen Akademie mit zehn Arbeiten teil und erhielten dafür die Erste Goldmedaille. 1873 nahmen sie an der Weltausstellung in Wien teil. Auch an der XXIII. Allgemeinen Ausstellung nahmen Henschel & Benque teil und zeigten u.a. Momentaufnahmen von Tieren und Heliografien Lichtdrucke. 1874 bekam das Studio das Hofprädikat des Kaisers von Brasilien verliehen.

1878 kehrte Benque zurück nach Triest und arbeitete wieder mit Sebastianutti in einer Firma Sebastianutti & Benque zusammen, allerdings arbeitete Sebastianutti in Mailand und Benque in Triest. Benque behielt nach dem Tod Sebastianuttis 1881 den eingeführten Namen der Firma bei. Wenn es stimmt, dass Benque 1883 österreichischer Hoffotograf wurde, sind die beiden obigen Aufnahmen zwischen 1883 und 1887 entstanden und Benque hat das Atelier in Mailand noch einige Zeit weitergeführt. 1887 zog das Atelier von der Via dell´Annunziata an die Piazza della Borsa, wo seit den 1860er Jahren Fotografen aktiv waren. 1903 übergab Franz Benque das Atelier an seinen Sohn Alberto, der das „Stabilmento Alberto Benque Successore a Sebastianutti & Benque” bis 1920 fortführte. Seit 1903 lebte Franz Benque in Villach, Österreich, wo er 1921 starb.

Auszeichnungen

  • 1865 Internationale Photographische Ausstellung des Photographischen Vereins zu Berlin.
  • 1867 Weltausstellung in Paris.
  • 1868 Zweite Ausstellung photographischer Arbeiten des Photographischen Vereins zu Hamburg.

Literatur

  • Schiffer-Ekhart, Armgard: Sebastianutti & Benque – Fünf Fotografen. Vier Generationen. Drei Kontinente. Graz 1997.
  • Karp Vasquez, Pedro: Fotografós Alemầes no Brasil do Século XIX, Deutsche Fotografen des 19. Jahrhunderts in Brasilien. Sao Paulo 2000

Weblinks

Fotos