Emil Lange

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Emil Lange

Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren 1825 in Magdeburg

Magdeburg – fotografisch tätig ab um 1849

Halle /S. – fotografisch tätig 1850

Calbe /S. –fotografisch tätig 1851 und 1852

Kopenhagen -1853/54 bis 1863/64

Magdeburg - ab um 1864 Rentier



Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emil Lange wurde 1825 in Magdeburg geboren.

Er wandte sich wahrscheinlich um Mitte der 1840ziger Jahre der Photographie zu und erlernte die Daguerreotypisierung. Eventuell geschah dies bei den damals praktizierenden Daguerreotypisten wie Carl Robolsky, Gustav Wilhelm Lindemann und Franz Ritter in Magdeburg selbst. Ebenso ist es möglich, dass er die Nähe zu auswärtigen Photographen in Halle oder anderen Orten suchte. Das wissen wir bis heute noch nicht.


Sicher ist aber, dass Emil Lange im Dezember 1849 in der Steinstr. Nr. 7 in Magdeburg für eine gewisse Zeit wirkte. Seine angefertigten Bilder waren bei Herrn Küpers auf dem Bärplatz zur Ansicht ausgestellt. Dazu liegt eine Anzeige vor.


Es ist durchaus möglich, dass Lange schon zuvor und auch 1850 zunächst an diesem Standort weiter arbeitete. Das wäre dann sein erster stationärer Atelierstandort in Magdeburg. (In dem Adressbuch 1849 und 1850 ist Lange als Daguerreoypist oder unter dem Standort nicht eingetragen.)


Emil Lange wirkt 1850 mindestens im Monaten April und Mai in Halle /S. und bezieht eine Wohnung, die auch als Atelier dient, in der große Ulrichstr. Nr. 33 bei dem Wagenfabrikanten Herrn Brandt. Hier sind auch Probebilder zur Ansicht ausgehängt.

Im “Hallischen patriotischen Wochenblatt" schaltet er dazu Anzeigen. Im Mai 1850 macht er auf sein breites, variantenreiches Angebot an Daguerreotypien aufmerksam.

Besonders hervorzuheben ist die Empfehlung des Prof. Dr. Steinberg aus Halle, als ein anerkannter Experte der Photographie in der Region, der Langes Daguerreotypien besonders hervorhebt.

Lange bietet ab 1850 Lichtbilder von Büsten, Ölgemälden oder Zeichnungen, auf Wunsch auch koloriert an. Mit seiner fotografischen Ausrüstung können die Fotos so klein gefertigt werden, dass sie in Broschen, Medaillons und Ringe hinein gelegt werden können.


Wo er nach seinem Aufenthalt in Halle/S. 1850 tätig war, ist z.Z. noch offen.

Emil Lange ist 1851 als Daguerreotypist und Wanderphotograph in Calbe/S. in Archivalien nachweisbar. In der Kreisstadt Calbe arbeitete er seine Aufträge von Mitte/Ende Febr. bis zum 1.April 1851 ab.

Beim aufmerksamen Lesen seiner Anzeigen fällt auf:

Die Lichtverhältnisse in seinem zeitweiligen Atelier in Calbe/S. in der Querstraße müssen für damalige Verhältnisse sehr gut gewesen sein, denn zu dieser Jahreszeit war das Fotografieren mitunter problembehaftet.

Die Kamera-, Foto- und Labortechnik war offensichtlich auf dem aktuellen Stand von 1851 nach der daguerreschen Methode.

Die Referenz von Professor Dr. Steinberg aus Halle war für den offensichtlich erstmals in Calbe auftretenden Emil Lange hilfreich und wichtig. (Steinberg ist im Adressbuch von Halle 1851 mit Anschrift: Steinberg, E. Dr. phil. Prof. extraord. Gr. Steinstr. 173, vermerkt). Eventuell war Steinberg in Calbe auch eine bekannte Persönlichkeit und hatte entsprechendes Ansehen.

Emil Lange ist im Frühjahr 1852 wiederum in Calbe gewesen, annähernd zur gleichen Zeit wie im Vorjahr und hat sein photographisches Wirken fortgesetzt.

Es ist zu vermuten, dass er noch in anderen Orten der Region Magdeburg / Halle und auch darüber hinaus tätig war. Es besteht also die Chance, dass in weiteren örtlichen Archivalien noch Anzeigen usw. von E. Lange gefunden werden um seinen Werdegang zu vervollkommnen.

Emil Lange eröffnete um 1854 ein Atelier in Kopenhagen und verzog dorthin.

Vor seinem Aufbruch nach Dänemark soll er noch einige Zeit bei dem Photohraphen Halfter in Berlin in der Leipzigerstr.97 gewirkt haben. (Belege dafür liegen aber bisher nicht vor)


Emil Lange ist bis 1863 /64 im eigenen Atelier in Kopenhagen tätig gewesen. Als Photograph ist er auch im Adress-Handbuch der Photographen von 1863 unter Kopenhagen eingetragen.

1864 ist er wieder nach Magdeburg zurück gegangen. Sein Atelier in Kopenhagen hat er offensichtlich gut verkauft. Sein Nachfolger war der Photograph H. Dietrich, der auf seinen Photos noch längere Zeit auf seinen Vorgänger E. Lange verwiesen hat, was ihm zur Ehre und Anerkennung gereicht.

Nach seiner Rückkehr nach Magdeburg ist Emil Lange in den Adressbüchern nicht als Photograph zu finden er ist als Rentier eingetragen.

Ob er noch hier und da photographisch tätig war, ist unbekannt.

Er lebte mit seiner Frau in Magdeburg und Berlin pendelnd.




Ansatzpunkte für weitere Recherchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wäre interessant, wenn weitere Zeiträume mit entsprechenden Daten und Fakten gefüllt werden könnten, um einen noch besseren Überblick über ein Stück Fotographen-Alltag von Lange zu erhalten.


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fotos sind bisher von Lange aus Kopenhagen bekannt.


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg, der Stadt Calbe/S. und weitere Adressbücher und Zeitungen

-Familien-Archiv Dr. Jan Leckschas