Charles Junod

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Charles Eduard Junod (* 1828 in Auvernier; † 1877 in Auvernier), Fotograf in Hamburg ca. 1858–1865, bekannt für seine Fotos vom Deutsch-Dänischen Krieg.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charles Junod war vermutlich Sohn von Charles-Henri Junod (* 16. September 1795 in Auvernier; † 3. August 1843 in Auvernier), Schweizer Straßen- und Brückenbauingenieur, 1837 Staatsrat im Fürstentum Neuenburg und seiner Ehefrau Charlotte Schultess (Heirat 1822).[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Charles Junod stammt aus dem Schweizerischen Kanton Neuchâtel, was damals auch noch ein preußisches Fürstentum (Neuenburg) war. Er kam 1858 nach Hamburg und wurde mal als Ingenieur, Sprachlehrer und Partikulier bezeichnet, was er wohl auch alles war. Im November 1863 trat er als Fotograf bei der Hamburger Fremdenpolizei in Erscheinung.[2]
  • Spätestens 1863 gründete er ein Fotoatelier in Hamburg, Dammthorstraße 8.
  • Es sind vier Fotografen bekannt, die vom preußischen Generalstab nicht nur die Erlaubnis, sondern wohl auch den Auftrag erhielten, im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 zu fotografieren: Charles Junod, Friedrich Brandt, Heinrich Graf und sein Mitarbeiter Adolf Halwas.
  • Junod fotografierte Stellungen, aber vor allem Kriegsfolgen, wie zerstörte Gebäude und erbeutete Kanonen. Im Unterschied zu seinen drei Kollegen fotografierte er auch die mit den Preußen verbündete K.K. Armee - und zwar die K.K. Marine, z.B. deren Befehlshaber Wilhelm von Tegetthoff als Studioporträt (s. Sparismus) und auf der Brücke seines Schiffes.[3]
  • Junods Kriegsfotos wurden vor allem als Stereoaufnahmen - circa 150 sind bekannt - veröffentlicht, aber auch in großformatige Einzelbilder und im Visitenkartenformat. Wie Friedrich Brandt warb er mit der Patronage des Prinzen Friedrich Karl, dem Oberbefehlshaber der preußischen Truppen im Deutsch-Dänischen Krieg.
  • Im Juli 1866 kehrte Charles Junot in seine Schweizer Heimat zurück. Es gibt keinen Hinweis, dass er dort noch als Fotograf gearbeitet hat.
  • Die vielen Literaturangaben täuschen eine gute Quellenlage und Erforschung der Biografie und des Werks von Junot vor, die nicht gegeben ist. Fast alles sind Bildbände, die jeweils 1-2 Kriegsfotos von ihm abgedruckt haben. Manchmal findet man dann noch 1-2 Sätze Text zum Foto bzw. Fotografen.

Atelier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hamburg, Dammthorstraße 8

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Kempe. Daguerreotypie in Deutschland. Vom Charme der frühen Fotografien. Seebruck am Chiemsee: Heering 1979, S. 149.‎
  • Ulrich Pohlmann, Dietmar Siegert (Hg.), Ausst.-Kat. Zwischen Biedermeier und Gründerzeit - Deutschland in frühen Photographien 1840-1890 aus der Sammlung Siegert, Verlag Schirmer/Mosel, München 2012, ISBN 978-3-8296-0626-4.
  • Helmuth Th. Bossert/Heinrich Guttmann, Aus der Frühzeit der Photographie 1840-70, Ein Bildbuch nach 200 Originalen. Frankfurt am Main: Societäts-Verlag 1930.
  • Ursula Peters, Stilgeschichte der Fotografie in Deutschland 1839 - 1900. Köln: DuMont 1979, ISBN 3-7701-1159-1.
  • Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloss Gottorf (Hrsg.), Die Photographische Sammlung. Eine Auswahl zum 150jährigen Bestehen der Photographie. Älterer Bestand und Neuerwerbungen Sammlung Fritz Kempe. Neumünster: Wachholtz Druck 1989.
  • Willfried Baatz (Hg.), Geschichte der Fotografie. DuMont-Schnellkurs. Köln 1997, ISBN 3-7701-3616-0.
  • Hans-Ulrich Lehmann, Werner Schmidt, Photographien aus zehn Ländern in Dresdner Sammlungen [Begleitband zur Ausstellung im Dresdener Kupferstich-Kabinett von 16.03.-16.05.1982.]. Dresden: Staatliche Kunstsammlungen 1983.

Über die Fotografie im Deutsch-Dänischen Krieg 1864

  • Gerhard Paul, Bilder des Krieges, Krieg der Bilder. Die Visualisierung des modernen Krieges. Paderborn 2004, S. 69-72.
  • Michael Plata, Kriegsfotografie 1864. In: Jahrbuch Demokratische Geschichte, Band 25 (2014).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Charles-Henri Junodim Historischen Lexikon der Schweiz und in der franz. Wikipedia. Junod erhielt übrigens den Roten Adlerorden vom preußischen König.
  2. Fritz Kempe. Daguerreotypie in Deutschland. Vom Charme der frühen Fotografien. Seebruck am Chiemsee: Heering 1979, S. 149.‎
  3. Tegetthoff auf der Fregatte "Radetzky" (Sammlung Alberina).

Gallerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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