Arvid Gutschow

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Photograph der Neuen Sachlichkeit Lebensdaten (geb. 1900 in Hamburg, gest. 1984 in Seebergen bei Bremen)

Werdegang

Gutschow war als Fotograf Autodidakt. Schon früh am Medium interessiert fertigte er seine ersten Aufnahmen mit der Ausrüstung des Vaters. Sein Jurastudium finanzierte er ganz wesentlich aus dem Verkauf von Fotografien. Seine Arbeiten konnte er in renommierten Zeitschriften wie ´Atlantis´, ´Die Koralle´ oder ´AMG Photogrtaphie´ veröffentlichen. Sein fotografisches Interesse galt der Natur, Kulturlandschaften und Technik nach Maßgabe eines an Formen und Strukturen interessierten (einengenden) Blicks. Nach Abschluss des Studiums war er in leitender Stellung in der Hamburger Senatsverwaltung tätig. Nach Beendigung seiner Berufstätigkeit widmete er sich in verstärktem Maße Umwelt- und Agrarthemen. Dabei entstanden zwischen 1951 und 1956 Bildserien aus der Umgebung seines Wohnortes Seebergen sowie Industrieaufnahmen (Hanomag, AG Weser). Ab 1956 beschäftigte ihn die Fotografie nur noch sporadisch auf Reisen nach Indien. Er setzte sich danach intensiv mit Fragen der Umweltzerstörung und Problemen der Dritten Welt auseinander.

Werk

Hans Jürgen Sieker (entn. Hans-Michael Koetzle, Das Lexikon der Fotografen 1900 bis heute, Droemer Knaur 2002) beschreibt Gutschows Werk umfassend und präzise wie folgt: ´Arvid Gutschow war vielleicht der erste Fotograf, der sich die neuen, von der Tradition befreiten Gestaltungsmittel ganz selbstverständlich bei der Realisierung einer umfangreichen themenbezogenen Bildserie zunutze machte. Dabei unterlag er nie der Versuchung, die formalen Aspekte seiner Fotografie überzubetonen. [...] Vielmehr hat er trotz eines stark ausgeprägten gestalterischen Willens die Fotografie als abbildendes Medium betrachtet, bei dem es darauf ankommt, in einem vorgefundenen Bildgegenstand das Wesentliche zu ersehen und dies durch die ´richtige´ Wahl des Ausschnitts, der Perspektive und des (vorhandenen) Lichts zum Ausdruck zu bringen.´

Literatur

Neben seinen Veröffentlichungen in illustrierten Zeitschriften ist sein Werk ´See, Sand, Sonne - 75 photographische Aufnahmen von Meer, Watt, Strand, Dünen und Küstenpflanzen´, mit einer Einleitung von Hans Leip, Gebr. Enoch Verlag, Hamburg 1930, seine wohl wesentliche Publikation. Die stark von der Neuen Sachlichkeit geprägte Sichtweise zeigt seine Sonderstellung in einer stark der Tradition verpflichteten Zeit.

H. A. Gräbke, Leinendecken und ´Hungertücher´ des Mittelalters aus dem Lübecker Museum, mit 3 Photos von Arvid Gutschow, in: Monatsschrift Atlantis, Atlantis Verlag, Berlin, Heft 4/1935

Dr. Hans Schröder, Vierländer Huthalter, mit 5 Photos von Arvid Gutschow, in: Monatsschrift Atlantis, Atlantis Verlag, Berlin, Heft 2/1939

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1931. Dem verdienten Forscher auf den Gebieten der angewanden und wissenschaftlichen Photographie Seiner Exzellenz Feldmarschallleutnant Dr. h.c. Arthur Freiherrn von Hübl in herzlicher Dankbarkeit und aufrichtiger Verehrung gewidmet.

Das deutsche Lichtbild. Jahresschau 1932.

Ausstellungen

1929 war Arvid Gutschow mit 23 Aufnahmen an der wegweisenden Ausstellung ´Film und Foto´ in Stuttgart beteiligt.

Quellen

Hans-Michael Koetzle, Das Lexikon der Fotografen 1900 bis heute, Droemer Knaur, München 2002.