Louis Stüting

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Louis Stüting (* 21. Dezember 1844 in Elberfeld; † 4. November 1921 in Barmen[1]), Hoffotograf in Barmen und Bonn 1866–ca. 1910.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Louis Stüting war der Sohn des Dekorationsmalers Johan Karl Stüting. Da seine Mutter bei der Geburt starb, gab der Vater ihn ins Elberfelder Armenhaus. Dort blieb Stüting bis zu seinem 13. Lebensjahr und kam 1854 ins neue Waisenhaus am Arrenberg. Er heiratete am 21. Dezember 1868 in Barmen Lydia Boecker, gen. Lyddi. Das Ehepaar hatte mindestens einen Sohn.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1857 begann Stüting eine Lehre als Fotograf beim Chemiker und Fotografen Eduard Liesegang. 1861 wurde er vom Fotografen Hühnerjäger aus Groningen abgeworben und bereits im darauffolgenden Jahr wechselte er zu Prof. Egenberger nach Amsterdam.
  • 1865 begann Stüting, sich mit Aufnahmen von Elberfelder Bürgern selbständig zu machen. 1866 errichtete er ein festes Atelier im Hinterhaus der Berliner Straße 124 (heute: Hardtufer/Hünefeldstraße).
  • 1867 beauftragte ihn Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, fotografische Aufnahmen zu machen und ernannte Stüting mit Wirkung vom 1. Januar 1868 zu seinem Hoffotografen.
  • 1868 heiratete Louis Stüting. Das Ehepaar zog erst nach Düsseldorf und später nach Mainz, kam aber 1874 wieder nach Elberfeld zurück. Stüting mietete das Haus seiner Schwiegereltern in der Berliner Str. 78. 1879 zog Stüting mit seiner Familie nach Barmen in die Winklerstraße, wo er auch 1921 starb.[2]
  • In den 1890er Jahre übernahm Stüting das Fotoatelier von Carl Freund in Bonn, Koblenzerstraße 14 und führte es unter dem Namen „Louis Stüting & Sohn“ weiter.[3] Carl Freund war ein Fotografenkollege aus Barmen. Vermutlich ist es so zur Übernahme dessen Bonner Ateliers gekommen.[4]
  • Das Atelier „Louis Stüting & Sohn“ in Barmen soll bis 1930 bestanden haben, während das Fotoatelier in Bonn von um 1886 bis 1908 bestanden haben soll.[5]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stüting fotografierte auch die Städte Barmen und Wuppertal und veröffentlichte diese Fotos im Großformat und als Cabinet. Diese Aufnahmen wurde später auf Postkarten nachgedruckt und gehören zu den frühen Zeugnissen der Entwicklung beider Orte.
  • Auch als fotografischer Chronist seiner Heimatstadt betätigte sich Stüting, indem er immer wieder besondere Ereignisse fotografierte - vom Besuch des Kaisers in Barmen (1900) über die Überschwemmung in Wuppertal (1890) bis zur Hundeausstellung in Elberfeld (1880).[6]
  • Da er auf Grund einer Krankheit seinen Beruf einige Zeit nicht ausüben konnte, konstruierte er während dessen den Schnellkopierapparat Rocovit, den er 1911 seinen Kollegen vorstellte: „Es war für die Anwesenden eine grosse Freude, ihren alten Kämpen wieder in ihrer Mitte zu sehen, der es sich nicht hatte nehmen lassen, nunmehr zu seinem, während seiner langen Krankheit konstruierten Schnellkopierapparate "Rocovit" eine längere Erläuterung zu geben, der die praktische Vorführung des Apparates folgte.[7] Eine genaue Beschreibung mit zwei gezeichneten Ansichten des Rocovit findet sich hier.

Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barmen, Berliner Straße 124 (gegründet 1866)
  • Barmen, Bahnhofstraße 6 (1902)
  • Bonn, Coblenzerstraße 14 (Filiale um 1886–1908)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1868 Hoffotograf des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen.
  • 1889 Goldene Medaille, Köln, Sportausstellung, für Vergrößerungen und ein Ehrendiplom für Momentaufnahmen.[8]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • L. Stüting – Barmen: Inderau (vor 1880). 4. In Mappe. –: dass. 12. Bl. Cabinet-Format. In Mappe. [Frank, Heidtmann, Wie das Photo ins Buch kam, S. 229.]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "Atelier Stüting in Barmen". In: Das Atelier des Photographen, Band 5-6 (1898), Heft Nr. 3, S. 54-55.
  • Eduard Kuschinka, Kopiermaschen und Behelfe zum Kopieren. In: Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik, 26. Jg. (1912), S. 659-663.

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachrichtenblatt für das Photographenhandwerk - Band 28 (1921), S. 379.
  2. Bis hierher leicht gekürzte Übernahme des Wikipedia-Artikels (s. Weblinks).
  3. http://www.fotorevers.eu/de/ort/Bonn/3016/
  4. https://nat.museum-digital.de/index.php?t=people&id=9524
  5. Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1975, S. 134.
  6. Hans Räber, Enzyklopädie der Rassehunde. Ursprung, Geschichte, Zuchtziele, Eignung und Verwendung. Band 2. Stuttgart: Kosmos 2014, S. 589 (Abb.)
  7. Photographische Chronik, Band 18 (1911), S. 224, 246.
  8. Photographische Correspondenz, Band 26 (1889), S. 452.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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