Hermann Mathaus

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Die unglücklichen Kinder Otto und Frieda und ihr unnatürliches Elternpaar Hermann u. Wilhelmine Mathaus

Ludwig Hermann Mathaus (*25.04.1841 Neustadt an der Weinstraße, Rheinland-Pfalz; circa 1909† in Wien?), Fotograf in München 1862–1878 und Wien 1870–1906.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ludwig Hermann Mathaus kommt 1841 als Sohn des Postverwalters Georg Simon Thaddäus Mathaus und seiner Frau Josephina Maria Magdalena geborene Gräfin von Voltolini[1] zur Welt. In der protestantischen Pfarrei München wurden am 22 April [1862] getraut: Ludwig Hermann Mathaus, Photograph v.h. mit Wilhelmine Rosine Schmidt, Mühlbesitzerstochter von Oettingen.[2] Das Paar hatte zwölf Kinder (was für die Mutter zum Problem wurde), von denen 1876 noch sieben lebten: August, Arthur, Eugenie, Angelika, Frieda, Otto und Gustav.[3] Sein Sohn Otto Alphons Mathaus[4] wuchs in Österreich bei Pflegeeltern auf und wandte sich später ebenfalls der Fotographie zu.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1862 Ateliereröffnung in München, Schwanthalerstraße 4
  • 1864 Umzug in die Schwanthalerstraße 10 a
  • 1874 Kauf der Anwesens an der Schwanthalterstraße 1[3]
  • 1878 "floh" Mathaus aus München nach Wien. Seiner Frau wurde im Jahr zuvor vor dem bayrischen Oberschwurgericht der Prozess wegen zweifachen Mordversuches (bzw. Kindesmisshandlung) gemacht, wobei man ihm eine Mitschuld gab.[5] Hermann Mathaus wurde wegen Verwahrlosung zu 20 Tagen und Wilhelmine Mathaus zu 4 Wochen Haft verurteilt.[6]Die Strafe seiner Frau wurde später vom Schwurgericht München auf 10 Jahre Zuchthaus erhöht.[7] Es war aber auch eine Kampagne mit der Geld verdient wurde.[8]
  • Im Mai 1878 kaufte der Münchener Fotograf Franz Werner das Fotoatelier von Mathaus an der Schwanthalerstraße 1.
  • Vor 1895 übergab Mathaus sein Geschäft in Wien an Rudolf Petuel (1870-1937), der als "Mathaus Nachfolger" 1895 die Aufnahme in die Photographische Gesellschaft beantragte.[9]

Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • München, Schwanthalerstraße 4 (1862)
  • München, Schwanthalerstraße 10 a (1864–1874)
  • München, Schwanthalerstraße 1 (1874–1878)
  • Wien, Mayerhofgasse 8 (1870?–1888)
  • Wien, Favoritenstraße 21 (Filiale? ab ca. 1890)
  • Wien, Belvederegasse 27 (1899–1906)
  • Wien, Karolinengasse 22 (Filiale 1903)
Neue Volkzeitung, Nr. 12 (17. Januar 1877)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1870 Ernennung zum Königlich Schwedischen Hofphotographen[10]

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Gebhardt, Königlich Bayerische Photographie, Verlag Laterna magica Joachim F. Richter, München 1978, ISBN 3-87467-129-1, S. 124

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archion, Bayern: Landeskirchliches Archiv der Evang.-Luth. Kirche, Dekanat München, Trauungen 1859-1867, S.78
  2. Königlich Bayerischer Polizey-Anzeiger von München 1862, S. 404.
  3. 3,0 3,1 Augsburger Tagblatt 1877, Nr. 296 (15. Dezember 1877), S. 3145.
  4. Archion, Bayern: Landeskirchliches Archiv der Evang.-Luth. Kirche, Dekanat München, Taufen 1872-1874, S.14
  5. Die unglücklichen Kinder Otto und Frieda und ihr unnatürliches Elternpaar Hermann u. Wilhelmine Mathaus. In: Münchener Volksschriften, Band 9 (1877).
  6. Fränkischer Kurier 1877, Ausgabe vom 19. Dezember 1877.
  7. Neue Volks-Zeitung 1877[1]
  8. Neue Volks-Zeitung IV. Jahrgang,1877, Nr. 12 (17. Januar).
  9. Photographische Correspondenz, Band 32 (1895), S. 207.
  10. Photographische Korrespondenz, Band 7 (1870), S. 132.


Piktogramm Baustelle.svg

Die bemerkenswerte Geschichte der Familie Mathaus Mitte der 1870er Jahre in München sollte hier dargestellt werden. Es gibt genug zeitgenössische Quellen im Internet. Mathaus soll zeitweise in den 1860 Jahren in Bad Ischl ein gemeinsames Atelier mit dem Ischler Fotografen Josef Fraunlob (1805–1889) betrieben haben. Das müsste noch aufgeklärt werden. Waren die um 1900 aktiven Fotografen Arthur Mathaus in Berlin-Charlottenburg und Otto Mathaus in Meran Hermanns Söhne?

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