Gustav Joop

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Gustav Adolf Wilhelm Joop (* 12. Juni 1836 in Shirokoe)

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav Joop war ein Sohn des Rittergutsbesitzers Gustav Lebrecht Joop. Altersmäßig könnte er eine Bruder der Fotografen Theodor Joop, Otto Joop und Hermann Joop sein.

(Anmerkung zu den Photographen Joop -Zeitraum ca.1860 bis um 1915 – betrifft Gustav; Theodor; Otto; Herrmann oder die Bezeichnung Gebrüder Joop. Es wird gegenwärtig angenommen, dass diese Joop´s, alle Photographen, Geschwister waren. Die Bestätigung dafür kann aber nur durch entsprechende genealogische Daten erbracht werden. Diese Daten liegen z. Z. nicht vor, Die bisherigen Fakten aus fotografischer Sicht auch nach neueren Recherchen (Durcharbeitung verfügbarer Archivalien) können das so nicht bestätigen. Es ist auch möglich, dass hier zum Teil eine andere verwandtschaftliche Beziehung oder auch nur eine Namensgleichheit vorliegt. Wer kann mit Stammbaum- oder ähnlichen Daten weiter helfen?)


Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stockholm - fotografisch tätig von um 1863 bis 1882/1883

Magdeburg – fotografisch tätig von 1884 bis 1889

Graudens – fotografisch tätig von um 1890/91 bis um 1913


Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gustav Joop firmierte unter „Joop & Comp.“ in Stockholm lt. Allgemeinem Adresshandbuch der Photographen von 1863[1]. Seine Atelier-Adresse war wohl „Wahrendorffsgalan 10“. Ob er während der Zeit in Stockholm diese Adresse beibehielt oder noch andere Atelierstandorte hatte ist nicht bekannt.

G. Joop erhielt dem Titel „Hofphotograph“ Sr. M. des Königs v. Schweden u. Norwegen. Der Zeitpunkt ist nicht bekannt.

Gustav J. war auswärtiges Mitglied des Photographischen Vereins Berlin, in deren Mitgliederliste ist er unter der Nr. 112, im Jahr 1881 als „Joop Gustav, Photograph Stockholm“ eingetragen. Damit ist nachgewiesen, dass G. Joop mindestens bis 1882, eher noch länger, eventuell bis 1883 in Stockholm tätig war.

Ab 1884 bis 1889 war seine Wirkungsstätte Magdeburg.

Magdeburger Atelier-Standorte waren:

- 1884 bis 1887 Prälatenstr. 21

- 1888 bis 1889 Victoriastr. 1

Gustav Joop eröffnete 1884 sein Photoatelier in Magdeburg in der Prälatenstr.21. (Die beiden o.g., in den Adressbüchern eingetragenen Anschriften gehörten wahrscheinlich zu demselben Atelierstandort, sind nur unterschiedlichen Zugängen zum Atelier geschuldet).

Joop ist von 1885 bis 1889 selbst in den Adressbüchern Magdeburgs eingetragen, so dass er hier seinen Wohnsitz hatte und wohl auch überwiegend selbst als Fotograf tätig war. Welche Fotografen für ihn in Magdeburg noch gearbeitet haben, ist nicht bekannt.

In einer großen Anzeige im Adressbuch von Magdeburg 1885 wird darauf verwiesen, dass durch sein Unternehmen neben Porträtaufnahmen auch Architektur- und Landschaftsaufnahmen, Reproduktionen, Momentaufnahmen und entsprechende Einrahmungen angeboten werden.

Gegen Ende 1889 verlässt Gustav Joop Magdeburg, Nachfolger von Joop am Atelierstandort Victoriastr. 1 ist 1890 der Fotograf Rudolf Günter.

Ab um 1890/91 ist Joop in Graudens tätig.

1895 ist G. Joop erstmalig im Adressbuch der Stadt u. Festung Graudens mit seinem Atelier in der Grabenstr. 26 zu finden. Er bezeichnet sich hier auch als Schwedischer Hof-Photograph. (Ein eindeutiges Indiz dafür, dass es sich um die gleiche Person handelt.) Wahrscheinlich ist er aber schon länger hier, eventuell auch schon seit 1890/91. (Im zugänglichen Archivalienbestand der Adressbücher von Graudenz ist eine Lücke von 1890 bis 1894 vorhanden, so dass zu dieser Zeit keine genauere Aussage möglich ist.)

Ab 1905 betreibt Gustav J. neben seinem Atelier in der Grabenstr. 26 noch eine Filiale in der Rebehnerstr. 7a.

1909 ist erstmalig im Adressbuch im Wohnungsanzeiger ein Frl. Anna Joop, Photographin, Grabenstr. 26/26a, offensichtlich die Tochter von Gustav J., eingetragen, die im väterlichen Betrieb mit arbeitet.

Um 1910 wird in der Grabenstr. 56 in Graudenz ein neues Kunstlicht-Atelier kombiniert mit einer Fotohandlung eröffnet. Die entsprechenden Anzeigen sind im Adressbuch von 1911 zu finden.

Neben dem allgemein üblichen Leistungsspektrum werden hier auch vollständige Lehrkurse durch die Fotografen Joop für interessierte Fachleute und Amateure angeboten.

Im Wohnungsanzeiger des Adressbuches von 1911 wird im einzelnen aufgeführt:

- Frl. Anna Joop, ist jetzt Mitinhaberin der Photohandlung Joop, Grabenstr. 56

- Gustav Joop, Hofphotograph, photographisches Atelier, Grabenstr.26/26a (betreibt offensichtlich den alten Atelierstandort noch) und auch den neuen Standort in der Grabenstr. 56 mit dem Kunstlicht- Atelier

- Konrad Joop, Photograph, Mitinhaber der Photohandlung Jopp, Grabenstr. 56

- Anna Joop und Konrad Joop sind beide Inhaber der Filiale in der Grabenstr. 56

Anna Joop und Konrad Joop wahrscheinlich Tochter und Sohn des Gustav Joop, steigen offensichtlich voll in das Unternehmen Gustav Joop ein.

1913 ist als Atelier- und Unternehmens-Standort wieder die Grabenstr. 26 angegeben. Anna Joop hat hier auch ihren Wohnsitz. Gustav Joop hat lt. Adressbucheintrag seinen Wohnsitz in der Pohlmannstr. 4 genommen. Dieser Wechsel der Wohnanschrift wird gegenwärtig so gewertet, dass sich Gustav Joop wahrscheinlich aus dem Geschäftsleben zurück gezogen hat.

Von 1914 bis 1923 sind keine Archivalien bekannt. Für 1924/25 liegen im entsprechenden Adressbuch zu Anna Joop Informationen vor. Sie ist in Grudziadza ,Groblowa 48 weiterhin fotografisch tätig. Recherchen nach 1925 wurden nicht durchgeführt.


Prämiert und ausgezeichnet wurde Gustav Joop für seine fotografischen Leistungen auf Ausstellungen in Stockholm, Kopenhagen, Paris, Wien, London. Siehe auch seine Angaben auf den Photokartonrückseiten.

Joop hat über Jahre aktiv in den Organisationen und in den Zwangsinnungen des Photographenhandwerks im Regierungsbezirk Marienwerder / Graudenz mitgewirkt und war hier auch als 2. Obermeister tätig.[2]

Es gibt bisher keinen Hinweis auf eine gemeinsame Unternehmung mit anderen Fotografen Namens Joop´s., außer mit seinen Kindern.


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Allgemeines Adress-Handbuch ausübender Photographen von Deutschland, den österr. Kaiserstaaten, der Schweiz und den Hauptstädten der angrenzenden Länder als Brüssel, Kopenhagen, London, Paris, Petersburg, Stockholm etc. etc. Leipzig, Robert Schaefer's Verlag. (Angenommenes Jahr 1863) – Stockholm – G. Joop & Comp.

2. Photographische Chronik des Photograph. Vereins zu Berlin, Wilh. Knapp Verlag, Halle/S., 1906, S. 38


Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Text



Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne CdV- / Kabinettfotos, R. Dressler


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen und Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg

- Adressbüche im Internet


Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]