Adolph Hecht

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Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magdeburg – fotografisch tätig von 1858 bis 1888 bzw. 1891

Adolph Hecht wurde um 1822 wahrscheinlich in Halberstadt geboren und ist Anfang Aug. 1888 in Magdeburg im Alter von 66 Jahren verstorben. Das fotografische Geschäft wurde nach dem Tode von Adolph H. durch seine Tochter Antonie Hecht übernommen, in den Breite Weg nach Sudenburg verlegt und bis 1891 weiter geführt. Antonie hat wahrscheinlich auch schon zuvor über Jahre im fotografischen Unternehmen verantwortlich mitgewirkt.


Werdegang, Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Magdeburger Atelier-Standorte waren:


1858 bis 1874 Stephansbrücke 15 (Adolph Hecht)
1.4.1874 bis 1882 Breiter Weg 207 (Adolph Hecht)
1883 bis 1887 Breite Weg 207 (Adolph. Hecht ist Rentier; Antonie Hecht und der Fotograf Wilhelm Seyser wirken am Standort)
1888 Breite Weg 207 (Adolph Hecht / Oswald Weissig Nachfolger am Standort)
1889/1890 Breite Weg 40 - Magdeburg - Sudenburg (Antonie Hecht)
1890/1891 Breite Weg 39 a – Magdeburg - Sudenburg (Antonie Hecht)


1844 finden sich die ersten Geschäftsanzeigen von Adolph Hecht als Buchbinder, Galanterie- und Lederarbeiter in der Magdeburgischen Zeitung.

Ab 1858 arbeitet er, durch Anzeigen belegt, auch als Fotograf mit eigenem Atelier am Standort Stephansbrücke 15. Hecht stellt u.a. Glasfotografien (Ambrotypien) jeder Größe her.

1859 weist Hecht besonders auf seine Fotografien auf Glas und Papier, auf seine Stereoaufnahmen und Aufnahmen von Maschinenteilen hin. Er will sich damit auch als fotografischer Dienstleister für die Industrie und das Handwerk anbieten, um eventuell technische Dokumentationen, Produktkataloge usw. herzustellen. Aber auch Panotypen auf Wachstuch werden angeboten.

1863 wird u.a. geworben für Fotos von halber Lebensgröße bis zur Medaillonform.

Ad. Hecht ist im Adressbuch der Photographen[1} 1863 unter Magdeburg enthalten.

Um 1863 beginnt A. Hecht neben der herkömmlichen Atelierfotografie, mit der Fotografie von Bauten, Landschaften und anderen Ansichten, die im allgemeinen Interesse liegen, stellt Serien her und bietet diese zum Verkauf an. Der Vertrieb solcher Fotos erfolgt später auch über Wiederverkäufer. 1863 hat Hecht z.B. den Magdeburger Dom in verschiedenen Ansichten und Größen fotografiert und die Fotos vertrieben.

Hecht veranstaltet in seinen Räumen auch Kunstausstellungen zu seinen Fotografien, aber auch zu Fotografien aus anderen Erdteilen und Ländern von anderen Fotografen, auf die er durch Anzeigen aufmerksam macht.

Anfang der 1870ziger Jahre hat Ad. Hecht offensichtlich mehrere Reisen in die nähere und fernere Umgebung von Magdeburg unternommen, um weitere Fotoserien aufzunehmen. Bekannt sind seine diesbezüglichen Aufnahmen aus dem Harz, die er ab 1874 auch aktiv über Wiederverkäufer in verschiedenen Formaten vermarktet. 1876 bietet er die Harzansichten auch im Stereo-Format an.

Adolph Hecht hatte wohl schon länger geplant, ein neues Atelier zu bauen, welches besser seinen Ansprüchen gerecht wird. Eventuell hat ihn auch der wirtschaftliche Erfolg durch die vorgenannten Aktivitäten dazu in die Lage versetzt.

1873 gibt er den Aus- und Umbau des Gebäudes auf dem Grundstück Breite Weg Nr. 207 in Magdeburg zum Ausbau der IV Etage und der Aufsetzung eines fotografischen Ateliers mit Glasfront und Glasdach in Auftrag. Das neue Atelier wird zum 1.4.1874 bezogen.

Der bisherige Standort Stephansbrücke 15, wird durch den Fotografen F. Jakisch für ca. ein Jahr und danach durch Theodor Höhne übernommen.

Im Fotoatelier selbst, bei den Portraitaufnahmen, stellt sich Ad. Hecht auch immer wieder den neuen fotografischen Methoden. So werden ab um 1875 sogenannte Emaillefotos im CdV-Format hergestellt. Diese Fotos wurden mit einer zusätzlichen speziell angefertigten Schicht aus Guttapercha, Kollodium und weiteren Zusätzen überzogen, um sie haltbarer zu machen und ihnen ein besseres Aussehen zu geben. Der Überzug wurde wahrscheinlich unter Wärmeeinwirkung aufgetragen. Diese Technik wurde nur von wenigen Fotografen angewandt und hat sich auch nicht durchgesetzt.

Adolph Hecht setzt seine fotografische Arbeit so bis um 1882 fort.

Ab 1883 ist Ad. Hecht in den Adressbüchern von Magdeburg unter der Adresse Breite Weg 207 als Privatmann und Rentier eingetragen. Hecht ist eventuell auch gesundheitlich erheblich angeschlagen. Gleichzeitig erscheinen in den Zeitungen vereinzelt Anzeigen zum Atelier für Fotografie von A. Hecht. Ob damit Adolph oder seine Tochter Antonie gemeint ist, ist ungewiss. Es gibt auch einzelne Hinweise darauf und es wird angenommen, dass Antonie Hecht im bestimmten Umfang weiter fotografisch aktiv war.

Auf jeden Fall hat der Fotograf Wilhelm Seyser ab 1883 das Atelier ganz oder Teile davon gemietet, ist unter der Adresse Breite Weg 207 auch in den Adressbüchern mit eingetragen und tritt hier als selbständiger Fotograf auf.

Hechts Tochter Antonie hat vermutlich in der Zeit von 1883 bis 87 fotografisch und verlegerisch im Auftrage ihres Vaters mit Seyser zusammen gearbeitet. Darauf weist auch der Vertrieb von Photos an Wiederverkäufer, siehe unter Seyser, hin.

Der Fotograf Seyser bezieht Mitte 1887 einen neuen eigenen Standort im Breite Weg 269. (Das Zusammenwirken mit Ad. Hecht ist wahrscheinlich beendet.)

Daraus folgt, dass der bis dahin sich im Ruhestand (mehr oder weniger) befindliche Adolph Hecht wohl wieder aktiv wird. Im Adressbuch Magdeburg 1888 ist er wieder als Fotograf unter dem Breite Weg 207 eingetragen, verstirbt aber im August des gleichen Jahres.

Die Tochter Antonie Hecht zeigt Ende Aug. 1888 an, dass sie das fotografische Geschäft ihres Vaters nach dessen Tode in unveränderter Weise weiterführt, aber am neuen Standort in Magdeburg, Sudenburg Breiteweg 40.

Am Atelierstandort Breite Weg 207 wird der Fotograf Oswald Weissig Nachfolger von Adolph Hecht im Verlauf des Jahres 1888 oder Anfang 1889.

Antonie Hecht ist noch bis 1891 in den Adressbüchern zu finden, danach nicht mehr.

Anatzpunkte für weitere Recherchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eventuell können noch persönliche Daten aus genealogischen Forschungen ermittelt werden

- Zu seinen Kunstausstellungen und den Vertriebswegen:von Interesse wäre, wenn man auf detailliertere Angaben oder Ansichten zu den Kunstausstellungen treffen würde. Bisher konnten dazu aber keine Angaben in den Archivalien festgestellt werden. Hecht hat sich hier offensichtlich auch als Wiederverkäufer von Fotos aus den Ländern der Welt von anderen Fotografen betätigt. Reproduktionen wurden eventuell selbst hergestellt. H. war damit einer der ersten Fotografen in der hiesigen Region, der Fotografien in verschiedenen Formaten nicht nur auf Bestellung, sondern zum allgemeinen Verkauf angeboten hat. Zum Umfang dieses Geschäftes gibt es bisher keine Angaben.


Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrfache Ausstellungen im eigenen Atelier um 1873


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1. Allgemeines Adress-Handbuch ausübender Photographen von Deutschland, den österr. Kaiserstaaten, der Schweiz und den Hauptstädten der angrenzenden Länder als Brüssel, Kopenhagen, London, Paris, Petersburg, Stockholm etc. etc. Leipzig, Robert Schaefer's Verlag. (Angenommenes Jahr 1863) –Magdeburg Adolph Hecht


Bestand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelne CdV- / Kabinettfotos R. Dressler


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Eigene Dokumentation „Photographische Spurensuche“ 1839 bis um 1950, mit Anzeigen u. Fotos, Reinhard Dressler, Schönebeck/E.

- Archivalien aus dem Stadtarchiv Magdeburg